Mülheim.. Der Verein startsocial vergibt jährlich 100 Beratungsstipedien: Zwei Mülheimer Vereine werden in diesem Jahr gefördert.
Coaching kostet. Professionelle Beratung sowie Trainings- und Entwicklungskonzepte können sich ehrenamtliche Organisationen und Vereine kaum leisten. Unterstützend wirkt hier seit vielen Jahren „startsocial“ – unter Schirmherrschaft der Kanzlerin und gesponsert von namhaften Unternehmen vergibt der Verein jährlich rund 100 Beratungsstipendien. 400 Bewerbungen gab es in diesem Jahr, berichtet Pressesprecherin Veronika Struck. Zwei Vereine aus Mülheim können sich ab November über eine viermonatige, kompetente Beratung durch jeweils zwei professionelle Coaches freuen: „Discovering Hands“ und „Labdoo.org“.
In die engere Auswahl kommen ehrenamtliche Initiativen, deren Konzepte besondere gesellschaftliche Relevanz zeigen. „Wir haben zwei Juryphasen“, erklärt Veronika Struck, der Unterstützer-Pool der ehrenamtlichen Juroren bestehe aus 2000 Freiwilligen. „Jede einzelne Bewerbung wird von drei Juroren angesehen.“
Bildung durch Technik
Ralf Hamm vom gemeinnützigen Hilfsprojekt „Labdoo.org e.V.“ freut sich sehr über die professionelle Unterstützung. Der Verein ist in 105 Ländern aktiv und unterstützt 125.000 Kinder und Jugendliche in Schulen, Waisenhäusern sowie Kinder- und Jugendprojekte mit gespendeten Laptops, e-Readern, Tablet-PCs und anderen IT-Geräten, auf die etwa Lernsoftware aufgespielt wird, um Kindern Zugang zu Bildung zu ermöglichen. „Wir sind stolz, dass wir ausgewählt wurden“, sagt Hamm, der von Mülheim aus Ansprechpartner fürs Rhein-Ruhr-Gebiet ist. „Wir erhoffen uns vor allem Unterstützung und Beratung in den Bereichen Vernetzung und Bekanntmachung unseres Projektes.“ Auch im Bereich Public Relations, Marketing und in den sozialen Netzwerken wünsche man sich Unterstützung. Der Verein will wachsen: mehr Spender, mehr Helfer – und eben mehr Projekte. „Ich bin gespannt, was uns das bringt.“
Brustkrebs ertasten
„Discovering Hands“ steht für „entdeckende Hände“ und möchte den besonderen Tastsinn blinder und sehbehinderter Frauen zur Verbesserung der Tastdiagnostik bei der Brustkrebsfrüherkennung nutzen. Frauen werden in einer neunmonatigen Ausbildung qualifiziert, darunter drei Monate Praktikum, um in diesem sensiblen Bereich, etwa in Praxen und Kliniken, Untersuchungen der weiblichen Brust vorzunehmen. „Wir erhoffen uns Hilfe bei der Rekrutierung von für die Ausbildung geeigneten blinden und sehbehinderten Frauen“, freute sich Sherille Veira-Schnitzler, Teammitglied bei „Discovering Hands“, über das Beratungsstipendium. „Wir wollen den Beruf der Medizinischen Tastuntersucherin (MTU) bekannter machen.“ Auch bei einem Konzept für die Finanzierung der Maßnahme benötige der Verein Unterstützung, sagte sie.
Auch Bewerber, die diesmal unberücksichtigt blieben, bekamen „ein Feedback, mit dem sie weiterarbeiten könne“, ergänzte Frau Struck.