Mülheim. . In drei Geschäften auf der unteren Schloßstraße sollen Künstler Werke zur Theaterstadt Mülheim zeigen und die Probleme für eine kurze Zeit überdecken.

Der Schaufensterwettbewerb war gestern, Ende des Jahres sind an der unteren Schloßstraße drei Theaterschaufenster zu bewundern. Im Gegensatz zu jenem Wettbewerb werden nicht die Schaufenster von bestehenden Geschäften, sondern die von Leerständen gestaltet, die es auf der unteren Schloßstraße reichlich gibt.

Ein gutes Dutzend Ladenlokale steht dort leer. Der Bereich wirkt trostlos. „Gerade die leer stehenden Ladenlokale bieten einen Raum, in dem Neues entstehen kann. Welcher Künstler sucht nicht stetig nach Orten, seine Kunst zu zeigen?“, heißt es im Auslobungstext des Wettbewerbs, der vom Land gefördert wird.

Die Grundidee des Schaufensterwettbewerbs war grundsätzlich gut. Ziel war es, dass die Innenstadt mit etwas Positivem ins Gespräch kommt, Händler auf sich aufmerksam machen und Kreative eine Bühne bekommen. So hofften die Organisatoren, dass sie Neugierige in die Stadt ziehen können und sich auch für die Künstler neue Perspektiven ergeben. Doch im vergangenen Jahr war das Konzept schon deutlich in eine Krise geraten, denn es hatte einen Geburtsfehler: Künstler und Händler erwiesen sich als ungleiche Partner, die Künstler waren mehr Geber als Nehmer und zogen sich zurück.

Entwürfe müssen bis zum 15. Oktober abgegeben werden

Das neue Konzept ist frei von kommerziellen Erwägungen, und die Künstler stehen im Mittelpunkt. Jeder der drei ausgewählten Künstler erhält auch ein Honorar über 1800 Euro für die aufgewendete Arbeitszeit und das Material. Die vierköpfige Jury, die aus den anonymisiert eingereichten Beiträgen die Preisträger auswählt, setzt sich zusammen aus: Beate Reese und Anja Bauer vom Kunstmuseum, Gralf-Edzard Habben, Bühnenbildner und künstlerischer Leiter des Theater an der Ruhr, sowie der in Essen lebenden Künstlerin Johanna Schwarz.

Schon am 15. Oktober müssen die Teilnehmer ihre Entwürfe abgeben. Thematisch ist eine Auseinandersetzung mit Mülheim als Theaterstadt gefordert. In der künstlerischen Umsetzung sind die Künstler frei, auch Installationen und Performances sind möglich. Der Künstler muss bei der Bewerbung eine Ideenskizze im DIN A2-Format einreichen. Auch der künstlerische Werdegang ist kurz zu schildern. Rückfragen bei Mareike Theil: 455-4110.