Mülheim. . Das Herbstprogramm mit Konzerten in der „Villa Zsuzsa“ steht. Tango-Abend mit Tanzschritten, Sibelius-Konzert und Festliches von Bach.
Die Konzertgeigerin Zsuzsa Debré ist in Deutschland unterwegs und der Opernagent Erkki Alste reist durch Europa, vorrangig durch Frankreich, Estland und Skandinavien, besonders Finnland. Seinen Lebensmittelpunkt hat das klassikvernarrte Ehepaar in Mülheim.
Doch wer jetzt denkt, dass die beiden in ihrer knappen Freizeit auf dem Sofa abhängen, liegt quer, denn das Management zu Hause geht weiter. Es ist die Liebe zur Musik, die das Ehepaar antreibt, die Hauskonzerte in Mülheim wieder salonfähig zu machen. Die „Villa Zsuzsa“ an der Boverstraße haben sie zu einem Ort der Konzerte gemacht. „Das ist unser Kind, unser Baby“, sagt Zsuzsa Debré zu ihrem Engagement. Erkki Alste fügt hinzu: „Es macht einfach Spaß. Manche sammeln Briefmarken, wir machen eben Konzertreihen.“
Das mittlerweile fünfte Halbjahresprogramm steht. Neu dabei ist die Reihe „Kaffeeklatsch“ (20. September, 18. Oktober und 15. November). Einmal im Montag werden sonntags um 15 Uhr zu beliebten Operettenmelodien wie die Csardasfürstin, Gräfin Mariza oder Christel von der Post sowie lockeren Stücken von Komponisten wie Robert Stolz, live gespielt, Kuchen-Stücke und Kaffee serviert. Wie es sich für einen richtigen Kaffeeklatsch gehört, sind Plaudereien und leise klapperndes Geschirr dabei ausdrücklich erwünscht.
Wunschmelodien des Publikums
Während Zsuzsa Debré das Konzert mit Anekdoten und Geschichten über den jeweiligen Komponisten und die Lieder auflockern möchte, wünscht sie sich von ihren Gästen, „dass sie ihre Erlebnisse zu den Stücken erzählen“. Obendrauf: Wunschmelodien des Publikums. Auf die Kaffeeklatsch-Idee ist Debré gekommen als sie feststellte, „dass sich unser Publikum in den Pausen immer so gerne unterhält.“ Der Kuchen wird von Damen des Fördervereins selbst gebacken. „Sie sind so rührend, und wir sind dankbar für den Förderverein.“ Aus rund 20 Mitgliedern besteht er aktuell und neue sind erwünscht und willkommen.
Locker und beschwingt startet das Herbstprogramm unter dem Motto „Musik hautnah“. Was wirklich zutreffe, schmunzelt die Geigerin: „Bei uns sitzen die Zuhörer direkt am Bogenschlag.“ Einen beschwingten Auftakt gibt’s am Freitag, 18. September, 19 Uhr, mit „Tango Total“: Zwei junge Cellistinnen treffen auf einen Jazzpianisten. Das „Trio Contrabass“ präsentiert mit zwei Violoncellos und einem Klavier, aber ohne Bandoneon, den Tango mit eigenen Arrangements. Es darf getanzt werden: Ein Tango-Lehrer-Paar ist mit von der Partie und zeigt einige Schritte.
Junge T(h)öne und große Meister
„Junge T(h)öne“ heißt es dann am Sonntag, 11. Oktober, 17 Uhr, wenn mit Aglaja Vollstedt und Levi Geier die Preisträger des ersten Internationalen Thöne-Violin-Wettbewerbs spielen. Den Contest hatten Zsuzsa Debré und Erkki Alste in diesem Jahr ins Leben gerufen. Alle zwei Jahre soll der Wettbewerb künftig laufen.
Als gebürtiger Finne lässt es sich Erkki Alste nicht nehmen, einen Liederabend zu Ehren des großen finnischen Komponisten Jean Sibelius zum 150. Geburtstag auszurichten. Am Sonntag, 29. November, 19 Uhr, sind zwei weitere Landsleute dabei: Die in „Finnland sehr bekannte Sopranistin Kirsi Tiikonen“, die Alste als Agent seit 25 Jahren betreut, wird am Klavier begleitet von Valtteri Rauhalammi.
Ein festliches Programm verspricht das Weihnachtskonzert am 18. Dezember, 20 Uhr: „Bach, ach Bach“, heißt es mit berühmten Werken des großen Meisters, darunter ein Brandenburgisches Konzert mit Geige, Flöte und Klavier und als Highlight eine H-Moll-Suite, gespielt mit Holzflöte.
Info: 879564, www.villa-zsuzsa.de