Mülheim. . OB Mühlenfeld beteuert: Haben alles versucht, um Menschen für Politik zu interessieren. Die meisten Bürger gaben in Holthausen-Süd ihre Stimme ab. Die geringste Wahlbeteiligung gab es in Eppinghofen-Nordwest.

Was gab den Ausschlag für den Erfolg? Siege machen manchmal selbst redegewandte Leute sprachlos. Ulrich Scholten war ein wenig überwältigt von dem Wahlerfolg. Arno Klare, heute Bundestagsabgeordneter und zuvor viele Jahre Wahlkampfmanager der SPD in Mülheim, kann sich den Sieg von Scholten sehr gut erklären: Die Qualität seiner Aussagen im Wahlkampf sei „dramatisch besser“ gewesen.

Wird sich etwas ändern in der Stadt? Was? „Es bleibt alles, wie es ist“, glaubt Peter Loef, Vorstandssprecher der Grünen. „Die Mehrheitsverhältnisse im Rat ändern sich ja nicht, die Akteure bleiben dieselben. Und im Wahlkampf wurde ja auch nicht wirklich um etwas gestritten.“

Probleme müssen angegangen werden

„Beide Kandidaten haben die wirklichen Probleme im Wahlkampf außen vorgelassen. Aber die haben sich aufgetürmt und müssen jetzt angegangen werden. Es wird sich also ‘was tun“, meint dagegen Lothar Reinhard, Fraktionssprecher der MBI, der das Wahlergebnis so, wie es ist, erwartet hat.

„Die Politik wieder charmant zu machen, ist eine wichtige Aufgabe, die der neue OB zu bewältigen hat“, findet Peter Beitz, Fraktionschef der FDP, angesichts der niedrigen Wahlbeteiligung. Auch Noch-OB Dagmar Mühlenfeld ist frustriert über das geringe Interesse der Bürger. „Es gibt kein Instrument, das wir nicht ausprobiert haben, um die Menschen für Politik zu interessieren“, sagt sie.

Nur 36,55 Prozent haben gewählt

Gewählt haben bei dieser OB-Wahl in Mülheim genau 48.685 Menschen, das sind 36, 55 Prozent der Bevölkerung. Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Holthausen-Süd (48,07 %), die geringste in Eppinghofen-Nordwest (23 %). In Eppinghofen-Ost waren es immerhin 31,9 Prozent. Im Stadtteil Eppinghofen lebt Ulrich Scholten.

In Saarn, wo CDU-Kandidat Werner Oesterwind wohnt, gingen relativ viele Menschen zur Wahl (zwischen 36,6 und 46,5 % in den vier verschiedenen Saarner Bezirken). In Saarn-Zentrum und in Saarn-Siedlungen hatte Oesterwind auch die Nase vorn, viele Stimmen erhielt er ebenfalls in Holthausen-Süd (56,3 %) und in Speldorf-Süd (52,6 %).

Der künftige Oberbürgermeister Scholten konnte die meisten Stimmen in Eppinghofen-Ost für sich verbuchen (70,8 %), weiterhin sprachen sich viele Wähler aus Dümpten-Süd (70,5%) und Styrum-Süd (65,8%) für ihn aus. Die wenigsten Stimmen erhielt er in Holthausen-Süd (43,6 %).