Mülheim an der Ruhr.. Rund 300 Schüler schleppten Flaschen von der Stadtmitte bis nach Styrum: ein symbolischer Akt. Spenden kommen Kindern in Bangladesch zugute.

Ein symbolischer Akt: Mit einer Plastikflasche voll Wasser bepackt wandern die Schüler den 3,5 Kilometer langen Weg vom Haus Ruhrnatur bis zum Aquarius. Für den Einzelnen kein allzu großer Aufwand, doch die Botschaft ist umso bedeutender. Am Samstagmorgen fand anlässlich des Weltwassertages die Aktion „Wandern für Wasser“ statt, bei der die Schüler nur einen Bruchteil davon erlebten, was andere Menschen in Entwicklungsländern jeden Tag leisten.

Das habe einen doppelten Sinn, erklärt Museumsleiter Andreas Macat: „Wir wollen aufmerksam machen auf die weltweite Situation und zum anderen Spenden sammeln.“ Denn die Kinder haben zuhause ordentlich gesammelt, die RWW, der Rotary Club Mülheim und das Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklung stocken den Betrag auf. So unterstützt die RWW Wasserprojekte des Kinderhilfswerks Global Care, die Anlagen in Bangladesch installieren und so besonders die Wasserversorgung in ländlichen Regionen verbessern.

„Wir drehen den Wasserhahn auf und erhalten gesundes Wasser – so viel wir wollen“, verdeutlicht Christoph Donner vom RWW. In Entwicklungsländern seien dagegen kilometerlange Wege zur Wasserstelle und Wasserschleppen der Alltag vieler Kinder und Jugendlicher.

Spannend zu erfahren, wie es ärmeren Kindern in anderen Ländern geht

Dessen ist sich nun auch der 14-jährige Tobias Bormann bewusst. Der Willy-Brandt-Schüler findet es spannend zu erfahren, wie es ärmeren Kindern in anderen Ländern geht und vor allem, wie man helfen kann.

„Das Bewusstsein schärfen und für soziale Projekte sensibel machen“, ist auch das Ziel von Magnus Thewes, Leiter der Karl-Ziegler-Schule. Daher fand zuvor in allen drei Schulen eine Infoveranstaltung statt, bei der die Schüler erfuhren, was mit den Spendengeldern passiert: zum Beispiel Trinkwasserbrunnen und Hygieneschulungen in Bangladesch; rund 70 000 Menschen würden von dem Projekt profitieren, erklärt Macat.

Weit über 900 Liter befinden sich am Ende des Tages in dem Behälter

„Für so ein tolles Projekt, kann man sich auch an einem Samstagmorgen aufraffen“, finden die Luisenschülerinnen Fiora Bazzoli und Hannah Schroether. „Außerdem macht das mit Freunden doch auch Spaß“, fügen sie hinzu.

Im Aquarius angekommen, schütten die Schüler ihr Wasser in den großen Wasserspeicher im Turm des Museums – und es kommt ordentlich was zusammen. Weit über 900 Liter befinden sich am Ende des Tages in dem Behälter. „Das ist doch ein tolles internationales Entwicklungsprojekt, von dem wir wissen, wo unser Geld ankommt“, freut sich Bernhard Witschen vom Rotary Club Mülheim.