Mülheim. . Sie ersetzt ab 4. Oktober die Straßenbahnlinie 110 im Styrumer Süden. Schloss, Naturbad und drei Bahnhöfe liegen an der Strecke.

Mit dem Bus der neuen Linie 128 vom Neikmannsfeld oder dem Styrumer Schloss direkt zum Hauptbahnhof sowie mit der Straßenbahn der Linie 112 vom Sültenfuß zum Hauptfriedhof durchfahren – das ist ab Sonntag, 4. Oktober, möglich. Nachdem erst am 14. Juni die Takte auf einigen Linien ausgedünnt wurden, folgt bald die nächste Fahrplanumstellung. Fahrgäste müssen sich von gewohnten Touren verabschieden. Sie erhalten aber auch Verbindungen, die es bisher nicht gab.

Völlig neu ist die Linie 128 im Styrumer Süden. Die Busse starten am Hauptbahnhof, fahren nicht über Stadtmitte, nehmen in Styrum jedoch neue Wege (Streckenführung siehe Grafik). Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) wird die Linie mit zweiachsigen Bussen bedienen.

Weiter im 20-Minuten-Takt

Die Busse fahren bis zur Siegfriedbrücke so wie die Straßenbahn bisher. Anschließend folgen sie der Moritzstraße bis Schloss Styrum. Von dort geht es über die Limburgstraße zum Bahnhof Styrum, weiter zur Friesenstraße, Neikmannsfeld, Grenze Alstaden (Naturbad) und Ruhrpark in Oberhausen. Dafür wird die Buslinie 129 schon an der Friesenstraße enden. So steht im gültigen Nahverkehrsplan. Die Busse auf der neuen Linie 128 fahren wochentags alle 20 Minuten, wie bisher die Straßenbahnen. Samstags, sonn- und feiertags gilt auf dem 128er der Halb-Stunden-Takt.

Die Haltestelle Bahnhof Styrum ist bereits seit einigen Jahren behindertengerecht umgebaut. Weil die Busse der Linie 128 ebenfalls dort halten, muss die Stadt wohl keine Landeszuschüsse dafür zurückzahlen. Welche Bushaltestellen im Styrumer Süden demnächst ebenfalls barrierefreie Ein- und Ausstiege erhalten, konnte MVG-Sprecher Nils Hoffmann noch nicht sagen. Die Bezirksregierung Düsseldorf wird die MVG vom Straßenbahnbetrieb der Linie 110 entbinden und die neue Buslinie 128 wohl genehmigen, „weil sie eine bessere Quartierserschließung bietet“, erklärte dazu Pressesprecher Bernd Hamacher.

Seit 1911 in den Styrumer Süden

Die Straßenbahn fuhr ab 1911 in den Styrumer Süden, als dritte Verbindung über die Grenzstraße mit dem Netz in Oberhausen. Noch während des Ersten Weltkrieges baute Mülheim eine neue Strecke vom Bahnhof Styrum über die Ruhrbrücke bis Raffelberg. Die Bahnen der damaligen Linie 13 wendeten auf der Akazienallee kurz vor der Duisburger Straße, wo ab 1917 eine Umsteigemöglichkeit zur Duisburger Linie bestand.

Im Jahr 1966 wurden die Strecken Bahnhof Styrum, Oberhausen Grenzstraße sowie von Friesenstraße bis Raffelberg aufgegeben. Die 13 und danach die 110 fuhren einst zum Flughafen. Die Stilllegung des Astes vom Hauptfriedhof bis zum Flughafen hat die Bezirksregierung bis heute nicht genehmigt. Am 2. April 2012 gab es dafür keinen gültigen Nahverkehrsplan. Die technischen Mängel an der Strecke seien „durch pflichtwidrige Unterlassung ordnungsgemäßer Unterhaltung herbeigeführt worden“, schreibt die Bezirksregierung der MVG nach wie vor ins Fahrtenbuch.