Mülheim.. Das Luftschiff „kreist“ auf einem Wandgemälde in der Gaststätte am Heuweg. Für Betreiber Günter Walkenhorst eine Erinnerung an Theodor Wüllenkemper.
Majestätisch zieht der Blimp vor leicht bewölktem Himmel über der Ruhrtalbrücke seine Kreise. Wer genau hinsieht, kann den Schriftzug „Fuji Film“ auf dem lindgrünen Grund gut erkennen. Während das neue Luftschiff der WDL derzeit am Flughafen zusammengebaut wird und im August abheben soll, hat sein Vorgänger den Himmel über Mülheim nie verlassen – zumindest in der Broicher Gaststätte am Heuweg.
Dort ist der alte Blimp, der den Namen des verstorbenen WDL-Gründers Theodor Wüllenkemper trägt, als Teil eines rund vier Meter großen Wandgemäldes im Veranstaltungssaal der Gaststätte zu bestaunen. „Das Luftschiff hat der Mülheimer Maler Andreas Piffko vor fünf oder sechs Jahren zu den anderen Sehenswürdigkeiten der Ruhrstadt an der Wand hinzugefügt“, erzählt Günter „Buddy“ Walkenhorst (69), Betreiber der Gaststätte am Heuweg.
Bekanntschaft besteht seit den 80er Jahren
Theodor Wüllenkemper habe damals in der Gaststätte das Wandgemälde bemerkt und sofort gemeint „da fehlt was!“, erinnert sich Walkenhorst. „Er hat mir dann 70 Euro in die Hand gedrückt, ich bekam ein Foto des alten Blimps zugeschickt und wenige Tage später war das neue Motiv schon an der Wand“, erinnert sich Walkenhorst.
Dort ist das rund 30 Zentimeter große Luftschiff in guter Gesellschaft – Stadthalle, Bismarckturm, Weiße Flotte, Saarner Kirmes, Raffelberg – alle bedeutenden Mülheimer Wahrzeichen sind vertreten. „Da gehört der Blimp unbedingt dazu“, findet Walkenhorst.
Der Gastwirt und Theodor Wüllenkemper waren alte Bekannte, kennengelernt haben sie sich Anfang der 80er Jahre in der Essener Gaststätte „In der Zornigen Ameise“ bei einer Weihnachtsfeier der WDL, erinnert sich Walkenhorst. „Bis zu seinem Tod haben wir uns mindestens einmal im Jahr auf dem Geburtstag des Mülheimer SPD-Urgesteins Hans Meinolf und bei anderen Parteiveranstaltungen getroffen“, berichtet Walkenhorst. „Hinterher habe ich ihn auch einfach nur noch Theo genannt, das hat ihn auch nicht gestört“, lacht „Buddy“.
Neues Luftschiff soll auch auf dem Gemälde Platz finden
Theodor Wüllenkemper hat er als „seriösen Geschäftsmann“, vor allem aber als „hervorragenden Menschen“ in Erinnerung, sagt Walkenhorst. Was er alles für den Flughafen Essen/Mülheim geleistet hat, ist unglaublich. Wenn einer in der Stadt einen Straßennamen verdient hätte, dann er.“
Günter Walkenhorst freut sich daher sehr über die Namenfindungsaktion, die die WDL gemeinsam mit WAZ, NRZ und Radio Mülheim gestartet hat (siehe Infokasten). „Ich bin gespannt, welcher Name am Ende gewählt wird. Für mich kann der neue Blimp aber nur ,Theo’ heißen.“
Das neue Luftschiff könnte womöglich auch einen Platz auf dem Wandgemälde in der Gaststätte am Heuweg finden. „Ein bisschen Platz ist ja noch da, der Maler braucht nur wieder ein Foto als Vorlage“, sagt Walkenhorst. Das alte Luftschiff soll als Erinnerung aber unbedingt auf dem Wandgemälde erhalten bleiben. „Hoffentlich schweben dann hier bald zwei ,Theos’ an der Wand.“