Mülheim. . Wer erkennt die Jungs, die vor mehr als 62 Jahren auf der Wiese campierten? Beim ehemaligenZehnthof Monning waren sich viele einig.

Geht es um Ausflugslokale oder markante Gebäude und Punkte in der Stadt, erinnern sich viele Leser an Ihre Jugend oder die Ausflüge mit ihren Eltern. Daher gab es beim „Hof Monning“, heute „Stammhaus Monning“ bei den Zuschriften nur Übereinstimmung. Im Jahr 1275 wird der Hof zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Heute fragen wir nach zeltenden Freunden an der Ruhr. Wer erinnert sich noch an solche Treffen am Fluss? Haben Sie ebenfalls solche Erinnerungsfotos?

„Das Bild vom Hof Monning ist um 1900 entstanden, mit Blick Richtung Duisburg.“, hat Ludger Büstkens erkannt. Von den Schienen der Dampfstraßenbahn, die Duisburg mit Speldorf und Broich verband, sei auf der Ansichtskarte nichts zu erkennen. „Das Haus ist 700 bis 800 Jahre alt“, fügt er an.

Viel los auf dem ehemaligen Lehnshof

„Das Bild des Fachwerkhauses ist an der Mülheim/ Duisburger Stadtgrenze aufgenommen. Genau gesagt handelt es sich um das heutige Lokal Stammhaus Monning. Man sieht es deutlich an den Balken und Fenstern, die heute noch genau so sind. Selbst der Briefkasten ist heute noch am Haus montiert“ schreibt W. Müller in einer E-Mail.

Walter Neuhoff und Friedhelm Strengbier erkannten ebenfalls den ehemaligen Lehnshof. „Da war und ist immer noch viel los“, stimmen beide überein. Dieser Hof habe einst zum Kloster Duissern gehört. Graf Adolf V. von Berg befreit den Hof in der Monning später von der Zehntabgabe, behält sich dennoch das Recht vor, wieder Abgaben einzufordern. Dem Kloster Duissern gehören ebenfalls große Teile des angrenzenden Waldes, geht aus alten Quellen hervor. Mehr über den Hof können die heutigen Gastronomen des Stammhauses Monning den Besuchern berichten.

Rummel in Speldorf und Saarn

Zum „Rummel in Mülheim“ weiß Gerd-Wilhelm Scholl: „In den 50er Jahren gab es in Mülheim den Altstadt Rummel. Fahrgeschäfte und Buden wurden auf der Bach-, Bogen-, Teinerstraße und in der Altstadt auf den freien Plätzen vor den Kirchen aufgebaut. In Broich fand die Kirmes auf der Wiese zwischen Pestalozzi und Bülowstraße statt“, kommt doch ein Hinweis.

„In Speldorf fand die größte Kirmes (Zwetschgenkirmes) Anfang September statt. Die Kirmes wurde von der Duisburger Straße über die Heerstraße, Flockenweg, Veilchenweg, Lindenstraße und Broicher Waldweg bis an den Hundedressierplatz aufgebaut. Später fand die Kirmes auf dem großen Platz zwischen Eltener und Weseler Straße statt.

In Saarn fand die Kirmes auf der Straßburger Allee, später auf dem bis heute erhaltenen Kirmesplatz in der Saarner Aue statt. Sie ist die einzige Kirmes in der Stadt“, so Scholl.

Schutz vor Hochwasser 

Die Ruhr trat früher häufiger über die Ufer und spülte ihr Hochwasser manchmal bis an den Rand der Stadtmitte. Das zeigen alte Fotos dieser beklemmenden Katastrophen. Und Wasser dringt durch alle Löcher und Ritzen im Mauerwerk, wissen die, die mit Hochwasser zu kämpfen haben. Darum wurden die Wohnbereiche der Häuser, die nah am Fluss entstanden auf einem Sockel errichtet. Über Treppen mit sechs und mehr Stufen gelangte man zur Haustür.

„In der Chronik vom Museum der Stadt Mülheim von 1979 befinden sich viele Bleistiftzeichnungen aus dem Blickwinkel der Zerstörungen in der Nachkriegszeit von dem Mülheimer Künstler Daniel Traub. Auf der Zeichnung ,Ruine auf der Delle’ ist eine Ansicht, die ein ähnliches zerstörtes Gebäude mit entsprechendem Treppenaufgang dargestellt“, schickte uns Werner Giesen seine Nachforschungen. Ute Barth und Herbert Leibold haben das bestätigt.