Mülheim. . Pfarrerin Heike Rödder hat im Evangelischen Krankenhaus Mülheim sechs Jahre lang intensive Gespräche geführt. Nun widmet sie sich neuen Aufgaben.
Pfarrerin Heike Rödder blickt auf intensive Seelsorgegespräche und viele Gottesdienste in der Krankenhauskapelle zurück. Rödder nimmt nach sechs Jahren Abschied von der Krankenhausseelsorge im Kirchenkreis An der Ruhr.
Um das Abschiednehmen ging es auch in vielen Gesprächen, die sie auf den Stationen des Evangelischen Krankenhauses geführt hat. Da war zum Beispiel die hochbetagte Dame, die ein Gesprächsangebot zuerst rigoros ablehnte, „aber ein Wort gab das andere und so kamen wir dann doch miteinander ins Gespräch“, erinnert sich Heike Rödder. Es ging um das Abschiednehmen von Aufgaben in der Familie, vom Da-Sein für Kinder und Enkelkinder, und um neue Perspektiven.
Der ein oder andere Korb gehört dazu
„Absolut bereichernd sind solche Gespräche“, blickt Heike Rödder auf die Zeit in der Krankenhausseelsorge zurück. Wichtig ist der Theologin, dabei aus spirituellen Quellen zu schöpfen. „Gebete und Rituale werden von Vielen als hilfreich empfunden und werden immer wieder nachgefragt“.
Dass sich Seelsorgerinnen und Seelsorger auf den Stationen den einen oder anderen „Korb“ holen, gehört für Heike Rödder dazu. „Freiwilligkeit ist Voraussetzung, die Patienten müssen ein Seelsorgeangebot auch ablehnen können.“ Oft werde sie jedoch auch gerufen. „Manchmal auf die Intensivstation, drei mal am Tag.“
Rödder engagiert sich im interreligiösen Dialog, arbeitet im Vorstand der christlich-jüdischen Gesellschaft an ihrem Wohnort Wuppertal mit. „Ich möchte das interreligiöse Gespräch vorantreiben“, sagt sie und nimmt den Masterstudiengang „Interreligiöse Studien“ in den Blick. Für einen weiteren Plan hat sie schon erste Fäden aufgenommen: eine eigene Praxis für Supervision und Coaching. Aus der Dienstzeit „mit besonderem Auftrag“ wechselt Pfarrerin Rödder in den Wartestand und ist offen für neue Perspektiven. Der Gemeindedienst könnte eine davon sein: „Ich würde gerne wieder Kitas besuchen und Angebote für Menschen aller Generationen machen.“