Mülheim. . Nach der jüngsten Erhebung zur Sportentwicklung bezeichnen sich drei Viertel der befragten Bürger als sport- oder bewegungsaktiv.

Mülheim gibt sich als sportliche Stadt: Bei der jüngsten Erhebung zur Sportentwicklung bezeichneten sich drei von vier Bürgern im Alter zwischen zehn und 80 Jahren als sport- oder bewegungsaktiv. 65,4 Prozent der Mülheimer sind dabei mindestens einmal wöchentlich im Einsatz. Jeder achte aktive Bürger kann als Wettkampfsportler bezeichnet werden.

Zu diesem Ergebnis kommen der Sportsoziologe Prof. Horst Hübner und Oliver Wulf von der Universität Wuppertal. Die Wissenschaftler haben im Auftrag der Stadt in den vergangenen Monaten knapp 6000 repräsentativ ausgesuchte Bürger in Mülheim angeschrieben und sie nach ihrem Sport- und Bewegungsverhalten befragt. 1730 von ihnen haben geantwortet. Der Sportbegriff, so Hübner, wird dabei unterschiedlich ausgelegt: Die einen sehen darin klassische sportliche Aktivitäten auch mit Wettkämpfen (48,1 %), andere eine bewegungsaktive, gesundheitsfördernde Freizeit (51,9 %).“ Jeder elfte Mülheimer (8,9 %) will in Zukunft neue Sportarten ausüben.

Zwei Drittel des Sprottreibens werden privat organisiert

Die Ergebnisse der Untersuchung sind für die Stadtverwaltung und die Sportpolitiker wichtig, da sie auch Aufschluss über Bedarfe und künftige Anforderungen an Sportstätten geben. Befragt nach den Sportarten nannten die Bürger 91 verschiedene Disziplinen, „von denen die Aktiven im Durchschnitt zwei Sportarten mehr oder weniger regelmäßig und zeitintensiv betreiben“, so Hübner. In der Hitliste der Sportarten liegen Fitnesstraining/Gymnastik und Radsport mit knapp 35 % an der Spitze. Es folgen Joggen/Laufen (25,7 %) und der Schwimmsport (24,1 %). Immerhin: Jeder Fünfte nannte Spazieren gehen als seine wichtigste Bewegungsaktivität. Fußball als erste „klassische“ Ballsportart (8,8 %) liegt auf Rang sieben, Tennis (4,3 %) belegt Rang zehn.

Fast zwei Drittel des gesamten Sporttreibens (65,1 %) werden im privaten Rahmen organisiert; das kann auf einer Wiese im Stadtteil oder einem Waldweg sein. Etwa ein Sechstel der Aktivitäten finden im Sportverein statt, auf die gewerblichen Anbieter wie Fitness-Studios entfällt ein Anteil von 12,8 %. Je nach Alter, so der Sportwissenschaftler, verschiebt sich dies. Im jungen und im fortgeschrittenen Alter hat der Sportverein eine deutlich höhere Bedeutung als bei den mittleren Jahrgängen, die vermehrt den kommerziellen Anbieter suchen.

Freuen kann sich die Stadt über die Bewertung ihrer Sportanlagen und Sportstätten: Ein Großteil der Mülheimer vergibt die Noten gut bis sehr gut (69 Prozent). Die Leiterin des Mülheimer Sport-Service, Martina Ellerwald, sieht darin auch den Lohn für die vielen Anstrengungen in den vergangenen Jahren, die Sportplätze umzugestalten und zu modernisieren. Lediglich 9,7 Prozent bewerten die Sportanlagen mit ausreichend oder mangelhaft. Gerade die Bäder schneiden nicht besonders gut ab.