Mülheim. . Das Mülheimer Zupforchester bot zum 35-jährigen Bestehen ein mitreißendes Konzert. Viele Musiker sind schon lange dabei. Nachwuchs wird dringend gesucht.

Ein Jubiläumskonzert, 35 Jahre Mülheimer Zupforchester (MZO) – das ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Tag. Normalerweise spielen sich die Mitglieder noch kurz vor Einlass ein. Diesmal aber musste das Ensemble darauf verzichten. Da ein Brand im Stadthallen-Lokal „Caruso“, bei dem niemand verletzt wurde, für einige Verzögerungen sorgte, mussten sich sowohl die Musiker, als auch die Gäste zunächst gedulden.

Doch es lohnte sich. „Ich liebe diese Konzerte sehr“, sagt Karen Erdmann-Brehm. „Diese Musiker hier spielen unheimlich lebhaft und abwechslungsreich, aber auch mit vielen Gänsehautmomenten.“ Manche der Gäste waren erstaunt, dass die Musik so ansprechend und mitreißend ist. Besonders bei den „Irish Dreams“ konnten viele Zuschauer die Tränen nur schwer zurückhalten.

Rückblick auf die letzten Jahre

Für die Musiker war der Jubiläums-Auftritt zwar ein Besonderer, aber sie blicken auch gerne zurück. Zum Beispiel auf die Reise nach Israel. „Das war ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt Wilhelm Küpper, der vor 35 Jahren das Zupforchester mitgegründet hat. „Wir haben zwei Tage in einem Kibbuz gelebt, das war schon faszinierend.“ Aber auch Reisen nach Italien, wo das Orchester in einer Tropfsteinhöhle gespielt hat, oder nach England bleiben im Gedächtnis. Zum ersten Mal stand in diesem Jahr eine Konzertreise nach Darlington, Mülheims englischer Partnerstadt, auf dem Programm. „Klassische Zupforchester sind in England eher nicht bekannt“, sagt MZO-Vorsitzende Silke Schenck. „Wir waren doch überrascht, wie wir dort begeistern konnten.“

Das MZO ist für viele Mitglieder eine Heimat geworden. Daher nehmen sie auch weitere Wege, wie etwa aus Köln, für die wöchentliche Probe auf sich. „Unser Herzblut hängt einfach an diesem Orchester“, sagt Gründungsmitglied Melitta Küpper. „Es sind richtige Freundschaften entstanden, sogar Patenschaften unserer Kinder werden gerne unter Orchesterkollegen verteilt.“

Breite Altersspanne im Orchester

Die Mitglieder des Orchesters sind zwischen 20 und 70 Jahre alt. In den Anfängen waren die jüngsten Mitglieder zwischen elf und zwölf Jahren alt. „Wir haben schon Nachwuchssorgen“, sagt Melitta Küpper. „Aber wie sollen die Kinder das alles noch bewerkstelligen neben der Schule, heute haben Kinder und Jugendliche viel mehr um die Ohren als früher.“ Trotzdem würden sich die Mitglieder des Orchesters freuen, wenn wieder mehr Menschen für ihre Musik zu begeistern wären. Wer gerne beim MZO mitwirken möchte, kann sich unter der Rufnummer 38 62 44 02 oder 0173 7070584 melden. Weitere Informationen gibt es auch unter www.mzoweb.de