Mülheim. . Mülheim & Business, Stadt und IGS sehen Entwicklung an der Weseler Straße kritisch.

17 Einzelhandelunternehmen mit 23.000 m² Verkaufsfläche gibt es an und nahe der Weseler Straße, und das sieht Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer von Mülheim & Business, M&B, gar nicht gerne. Das sei schon stattlich, so Schnitzmeier, es sei ungewollt ein mittleres Fachmarktzentrum entstanden.

Textil-Outlets gegenüber vom Fallwerk, „Exklusive Wohnideen“ gegenüber der Siebtechnik GmbH, ein asiatisches Restaurant und eine Fitnesskette neben dem Gastro-Großhandel. Drei große Lebensmittel-Discounter liegen an der Weseler Straße, dicht an dicht mit klassischem Gewerbe. Die Parkplätze sind voll, und die Mülheimer kaufen tägliche Bedarfsartikel zunehmend in Gewerbegebieten ein, denn dort gibt es ausreichend Parkraum. Mit der Kundenfrequenz wächst dort folglich der Anteil des klassischen Einzelhandels. Der Inhaber des neuen Wohn-Outlets, Nordin Buhannou, formuliert treffend: „Die Straße ist belebt und die Konditionen stimmen.“

Diese Entwicklung werde sich in dem fortgeschriebenen Masterplan „Zentren und Einzelhandel“ wiederfinden, so Jürgen Schnitzmeier. „Faktisch geht der Trend, bei aller Wertschätzung für den Einzelhandel, schon lange in diese Richtung – zu unserem großen Bedauern“, so der M&B-Chef. Das Problem sei, dass im Hafen zu wenig Fläche für klassisches Gewerbe übrig sei, so Schnitzmeier. 5,6 ha gebe es zurzeit, auf denen M&B gemeinsam mit den Betrieben der Stadt Gewerbe ansiedeln möchte. „Das Planungsrecht der Stadt hat dort sicher nicht im nötigen Umfang gegriffen“, so Schnitzmeier. Mit Bebauungsplänen wäre so etwas auszuschließen.

Felix Blasch, stellvertretender Planungsamtsleiter, spricht von mehreren Bebauungsplänen, die man vor Jahren begonnen, aber nicht vollendet habe. „Das Gebiet ist bis heute unbeplant“, so Blasch. Wenn sich so etwas entwickelt habe, sei es schwierig wieder einzufangen. Dann müsse man gut begründen, wenn weiterer Einzelhandel ausgeschlossen werden solle. „Wir sehen solche Entwicklungen durchaus kritisch, aber es gelingt nicht immer, im Rahmen der Bauleitplanung so etwas zu ändern.“ Auch Andreas Uhlmann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Speldorf, IGS, hätte den Einzelhandel lieber an der Duisburger Straße. Er hofft nun auf baldigen Baubeginn im Depot. Der Bauplan liege bei der Stadt, so Uhlmann. Sobald er bewilligt sei, wolle der Eigentümer TenBrinke mit dem Umbau beginnen.