Mülheim-Heißen. Kaum hat der 24-Jährige BWL-Student das Selfie mit Zebra online gestellt, geht es wie ein Lauffeuer durch das Netz und weltweit durch alle Medien.

Über Nacht ist aus Malte Wöstefeld ein weltweit bekannter Mann geworden — und das hat er einem freundlichem Zebra zu verdanken. In dem jungen Heißener schlägt ein großes Herz für Tiere. „Früher wollte ich entweder Tierpfleger, Meeresbiologe oder Tierfilmer werden“, gibt der BWL-Student der Hochschule Ruhr West (HRW) zu.

Seit einem Schul-Praktikum im Duisburger Zoo sei er vernarrt in Koalas. „Ich finde Koalas einfach toll. Ich durfte die Babys wiegen. Das war eine Super-Erfahrung“, so der junge Mann, der schon mehrfach seine Verwandten in Australien besucht hat und seitdem auch für Kängurus schwärmt.

Über Nacht 1,7 Millionen Klicks

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Auch wenn seine beruflichen Pläne nun andere sind, nutzt er jede Gelegenheit, mit Familie und Freunden Zoos oder Tierparks zu besuchen, wie auch Ende April, als er mit einen Freund einen Ausflug in einen Safari-Park unternahm. Dort fuhren sie durch die großen Freigehege mit afrikanischen Tieren, als sie an einem Zebra vorbeikamen, das am Wegesrand auf sie zu warten schien. Das Savannentier steckte sofort seinen Kopf durch das Autofenster.

„Das Zebra war total zutraulich und zahm und tat so, als wolle es kuscheln“, erinnert sich der Student, immer noch ganz begeistert. „Es hat seinen Kopf auf meine Schulter gelegt.“ Da habe er sich spontan das Smartphone seines Kumpels geliehen und eine ganze Reihe „Selfies“ von sich und dem tierischen Besucher geschossen. „Zur Belohnung hat es eine Möhre bekommen“, so Malte, der wohl weiß, dass die Tiere nicht gefüttert werden dürfen, aber eine Möhre für solche Ausnahmen immer im Rucksack hat.

Medienlawine geriet ins Rollen

Wieder zu Hause, hat er das Foto mit dem lachenden Zebra als sein Profilbild auf Facebook gepostet. Freunde hätten ihn daraufhin ermutigt, es auf der Internet-Plattform „Reddit“ einzustellen. „Da sind die Fotos in kürzester Zeit hochgegangen“, so Malte. Von Freitag bis Samstagmorgen hatte es bereits 1,7 Millionen Klicks.“ Auch auf einer Facebook-Plattform für lustige Bilder hatte das Selfie unter dem Titel „That’s the friendly ­Zebra“ in kürzester Zeit 200.000 „gefällt mir“.

Danach sei die eigentliche Medienlawine erst ins Rollen gekommen, sagt Malte, der allmählich realisiert, was er ausgelöst hat. Es erschienen Bildunterschriften wie „Deutscher Tourist in Afrika macht Bild auf Safari“. Ein anders Medium suchte sich einen Tierpark aus, in dem „ich gewesen sei sollte, den ich aber gar nicht kenne“, so Wöstefeld. Mitte vergangener Woche trat dann die Daily Mirror, England’s zweitgrößte Zeitung, an ihn heran, danach die amerikanische NBC „Today Show“. „Das war die Spitze des Eisbergs“, so der Tierfreund, seit seinem Kalifornien-Studienjahr auch Today-Show-Fan.

Mittlerweile sind seine Bilder und Artikel über ihn in großen Print- und Online-Medien weltweit erschienen, gerade eben in einer Tageszeitung in Namibia. „Meinen Freunden geht es schon auf die Nerven, und ich finde es allmählich ein wenig unheimlich“, gibt Malte Wöstefeld zu. Damit habe er einfach nicht gerechnet.