Mülheim. . Zahlreiche Spaziergänger berichten, dass die Wege des Hexbachtals auf Essener Stadtgebiet viel gepflegter seien als auf Mülheimer Seite, wo immer noch Folgen des Pfingststurms stören.

Vielen Spaziergängern ist es ein Dorn im Auge: Will man eine schöne Runde durchs Hexbachtal drehen, kann man schnell die Lust am Schlendern verlieren, weil man droht, im Matsch stecken zu bleiben. Außerdem säumen immer noch meterhoch aufgestapelte Baumstämme die Wege – nach wie vor Überbleibsel der Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Pfingststurm Ela. Zahlreiche Besucher des WAZ-Lesercafés, das kürzlich in Dümpten stattfand, kritisierten den Umstand.

„Auf Mülheimer Gebiet ist das Hexbachtal wirklich in einem desaströsen Zustand“, sagte ein Leser. Auf der Seite des Tals allerdings, die zur Nachbarstadt Essen gehört, biete sich dem Spaziergänger ein völlig anderes Bild, wussten die Anwohner zu berichten. Dort seien die Routen „top in Ordnung“, alle Sturmschäden seien bereits seit geraumer Zeit beseitigt.

Ein beliebtes Naherholungsziel

Dabei sei doch das Hexbachtal, das Dümpten mit Essen-Bedingrade verbindet, auch für viele Mülheimer ein beliebtes Naherholungsziel, war die einhellige Meinung beim WAZ-Lesercafé. „Eines der schönsten in Mülheim“, sagte ein Dümptener aus tiefster Überzeugung. Aber auch er berichtete: „Die Wege auf Mülheimer Gebiet kann man nur mit festem Schuhwerk betreten, so ausgefahren von schweren Fahrzeugen sind sie. Das Areal ist zudem sehr feucht, so dass die Pfade schlammig sind. Da müsste dringend etwas passieren.“

Naherholung statt Autobahnverkehr

Das Landschaftsschutzgebiet Hexbachtal, dessen amtlicher Name Läppkes Mühlbachtal lautet, liegt im Städtedreieck Mülheim, Essen, Oberhausen.

In den 70er-Jahren drohte, dass das T eilstück der Autobahn 31 von Bottrop bis Bonn genau durch das Tal gelegt werden sollte. Eine Mülheimer Bürgerinitiative konnte das allerdings erfolgreich verhindern.

Man könne den Eindruck gewinnen, sagte ein Besucher des Lesercafés, dass sich die Verwüstungen auf Mülheimer Gebiet auswachsen sollten. „Da tut sich nichts, man sieht niemanden mehr dort arbeiten“, klagt ein Anwohner der Nikolaus-Ehlen-Straße, der regelmäßig im Hexbachtal unterwegs ist. Die Frage, die sich allen aufdrängt: Warum hat die Essener Verwaltung es hinbekommen, das Hexbachtal auf ihrer Seite wieder herzurichten, die Mülheimer aber nicht?

Oberförsterei verspricht Besserung

Die fürs Hexbachtal zuständige Oberförsterei der Stadt räumt ein, dass die Ausbesserung der Wege tatsächlich noch ausstehe. Nicht nur durch die schweren Fahrzeuge, die die umgekippten Bäume aus dem Wäldchen heraus geholt hätten, seien die Wege in solch schlechtem Zustand, sondern vor allem auch deswegen, weil entlang der Pfade viele Pappeln umgekippt waren, die mit ihren Wurzeln die Oberfläche der Wege aufgerissen hätten. Die Instandsetzung der Wege könne aber erst bei beständig trockener Witterung geschehen. Der Holzbruch allerdings sei inzwischen beseitigt, die restlichen Stämme würden in diesen Tagen abgefahren, heißt es bei der Stadt.