Mülheim. Die Reihe mit „A40-Lesungen“ inklusive Schnittchen im Ruhrgebietsladen kommt an. Sigi Domke und Michael Hüter begeisterten zum Auftakt das Publikum.

Der Ruhrgebietsladen liegt treffsicher analog seiner Wurzeln im Dreieck der einstigen Zechen Wiesche, Rosenblumendelle und Humboldt in einem alten Bauernhofgebäude, Beekmannshof 3. Als Zweiter im Bunde hat sich der Bottroper Verlag Henselowsky Boschmann der Reviergeschichte verschrieben. Was passt da besser, als an diesem bergmannsträchtigen Ort gemeinsame Sache zu machen und eine Reihe mit „A40-Lesungen“ anzubieten?

Einen rührigen Start erlebten dort jetzt Sigi Domke, u.a. Schreiber von Herbert Knebel, und Illustrator und Autor Michael Hüter, den die Mülheimer von den Poetry Slam-Abenden im Medienhaus kennen, mit ihrem Überlebensratgeber Ruhrgebiet. „Die erste Lesung war ein voller Erfolg und hat selbst die Autoren überrascht“, freut sich Friedrich von der Höh, Betreiber des Ruhrgebietsladens.

Wachsendes Zusammengehörigkeitsgefühl der Ruhrgebietler

Neben einem amüsanten literarischen Genuss ließen sich die Besucher zu Leberwursthäppchen, kalter Schnauze, Zechenplätzchen und einem „kleinen Kumpel“ (Kräuterlikör) nicht lange bitten. Das reviertypische Konzept ist gut eingeschlagen. Das liegt nicht nur an der Regionalliteratur, meint von der Höh, „sondern der Bezug der Menschen zum Ruhrgebiet und das Gefühl ein Ruhrgebietler und stolz darauf zu sein, das wächst – besonders bei jungen Leuten“.

Auch die nächste Lesung mit WAZ-Kulturredakteur Lars von der Gönna (Spott der kleinen Dinge) unter dem Motto „Gönn’ dir mal was“ am 16. April ist ausverkauft. Im Mai und Juni sind zunächst zwei weitere Veranstaltungen geplant: Reporterlegende Werner Hansch und der ehemalige Chefredakteur der Ruhr Nachrichten, Hermann Bleckfeld, sind am 11. Mai zu Gast. Den Abend am 18. Juni bestreiten Autor und Musiker Zepp Oberpichler mit seinem Liebesroman „Gitarrenblut“ und Werner Bergmann, der skurrile Geschichten „zwischen Pott und Deckel“ auf Lager hat.