Mülheim. Im Jahr 2014 wurden deutlich mehr Räder ausgeliehen. Drei Stationen werden zwar abgebaut, dafür sollen am neuen Campus bis zu sieben neue entstehen.

Das Metropolradruhr kommt in Mülheim immer mehr in Fahrt. Die Zahl der Ausleihen hat sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich erhöht. Wurde das Verleihsystem im vergangenen Jahr bereits 7327 Mal genutzt, waren es davor nur 4499 Mal. „Das Metropolrad ist ein Erfolgsmodell und es gibt noch Luft nach oben“, sagt Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia, die das System in Mülheim organisiert.

Hinter den großen Revierstädten Bochum, Essen, Dortmund und Duisburg belegt Mülheim bei den Ausleihen den fünften Platz. Bei den registrierten Kunden (derzeit 1495) im Verhältnis zur Einwohnerzahl liegt die Ruhrstadt sogar an der Spitze. Jeder 128. Einwohner nutzt statistisch gesehen inzwischen das Metropolrad, zeigt sich Schellberg zufrieden.

Dynamisches System

30 Stationen gibt es derzeit auf Mülheimer Stadtgebiet. Die meisten Ausleihen verzeichnet das Verleihsystem rund um den Hauptbahnhof. Am Nordausgang wurden im vergangenen Jahr 917 Fahrräder ausgeliehen, am Westausgang gab es 666 Ausleihen.

Für Stationen, die nicht gut laufen, gebe es jedoch keine Bestandsgarantie. Drei von ihnen sollen demnächst abgebaut werden, so der Pia-Geschäftsführer. „Es gibt immer mal wieder Standortverschiebungen. Das System ist dynamisch und orientiert sich an der Kunden-Nachfrage.“ Die war an den Stationen an der Löhstraße (52 Ausleihen im Jahr 2014), an der Oberheidstraße in Dümpten (29 Mal) und an der Nordstraße/Aktienstraße (64 Mal) zu gering. „Die drei Standorte werden im Laufe des April abgebaut“, kündigt Schellberg an. Das System der Betreiberfirma Nextbike aus Leipzig, das sich in Eigenregie finanziere, rechne sich ansonsten nicht.

Rückenwind durch neuen Radschnellweg

Das kostet die Fahrt mit dem Metropolrad

Das Metropolradruhr fährt seit 2010 in Mülheim und neun weiteren Revierstädten (176.000 Ausleihen im Jahr 2014). Derzeit gibt es in der Ruhrstadt 30 Stationen, an denen 146 Räder stehen.

Die Fahrt mit dem Metropolrad kostet in der ersten halben Stunde einen Euro. Für 24 Stunden Radeln zahlt der Nutzer neun Euro.

Das Abo (Rad-Card) kostet 48 Euro im Jahr, dafür kann man die ersten 30 Minuten umsonst fahren. Steigt der Nutzer dann auf ein neues Rad um, ist die erste halbe Stunde damit wieder kostenlos.

Bis zu sieben neue Stationen sollen dafür im kommenden Jahr am künftigen Campus der Hochschule Ruhr West an der Duisburger Straße entstehen. „Die Studenten sind eine sehr fahrradaffine Zielgruppe, das zeigen auch die zahlreichen Ausleihen an den jetzigen Standorten der Hochschule Ruhr West“, sagt Schellberg. Mit dem Asta der HRW spreche man derzeit über eine Kooperation. „Die Studenten würden das Ganze über ihren Semesterbeitrag finanzieren und könnten die Räder dann kostenlos nutzen.“

Auch vom neuen Radschnellweg erhofft sich Schellberg Rückenwind. „Entlang der Trasse könnten sich neue Anbindungsmöglichkeiten für weitere Stationen ergeben, die je nach Bedarf eingerichtet werden.“ In Mülheim sieht er noch viel Potenzial für das Metropolrad. „Wir haben ein gutes Radwegesystem mit einigen attraktiven Strecken.“