Mülheim. . Ein Gutachten führt am Wennmann-Bad erhebliche Schäden auf. Zehn bis elf Millionen Euro müsstenin den kommenden Jahren investiert werden.
Nur vier Jahre nach der letzten Sanierung liegt zum Wennmann-Bad ein aktuelles Gutachten der Architekten Meese + Partner vor, das erhebliche Mängel auflistet. Das Bad in Heißen bleibt ein Sorgenkind. Gut zehn Millionen Euro müssten in den nächsten Jahren in das Gebäude investiert werden, um es zu erhalten – wenn man es denn will.
In der Politik mehren sich die Rufe nach einem Neubau. „Wir brauchen ein solches Bad, sind aber nicht mehr bereit, in die marode Anlage derart hohe Summen zur Sanierung zu investieren“, sagt der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Werner Oesterwind. Er vermisse neben der aktuellen Schadensbilanz mit Sanierungskosten ein Konzept mit Preisen für einen Neubau. Dies wird die CDU am heutigen Donnerstag im Sportausschuss fordern. Ähnliches war von der SPD vor Wochen zu hören.
Zumindest in Teilen der Politik ist man wegen der Schadensbilanz nicht gut auf die Stadtverwaltung zu sprechen: „Schon bei der letzten Sanierung hatten wir gefordert, alle Zahlen für eine Sanierung auf den Tisch zu legen. Damals hieß es: Mit zwei Millionen sei alles erledigt“, empört sich Oesterwind. „Wir fühlen uns an der Nase herumgeführt.“ Nicht nur in der CDU sieht man in dem Heißener Bad, das aus den 70er Jahren stammt und sich auch im Sommer öffnen lässt, inzwischen ein Fass ohne Boden. „Wenn ich sehe, dass in anderen Städten bereits für sechs Millionen Euro neue Bäder gebaut werden, sollten wir auch in Heißen ernsthaft mal über einen Neubau statt einer Sanierung reden“, so Oesterwind.
Wiedereröffnung nach 14 Monaten
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Sanierung könnte über mehrere Jahre erfolgen
„Groschengrab“, sagt der SPD-Fraktionschef Dieter Wiechering und plädiert dafür, die Verwaltung „strenger aufzufordern“, Alternativen darzulegen: Was ist günstiger? Für den Chef des städtischen Immobilien-Service, Frank Buchwald, war die Sanierung vor vier Jahren keineswegs eine Grundsanierung. Eine umfassende Modernisierung mit Beseitigung aller Schäden habe es bisher noch nie gegeben, heißt es. Buchwald betont auch immer wieder: „Keine andere öffentliche Einrichtung wird derart stark beansprucht wie ein Schwimmbad.“
Mit Bädern ist Mülheim eher arm ausgestattet. „Wir brauchen ein solches Bad wie in Heißen für weite Teile der Bevölkerung“, betont Wiechering. Schwimm-Experten sind sich einig: Für Vereine und Schulen müsste es eigentlich links der Ruhr ein weiteres Schwimmbad geben, dort herrscht absolute Ebbe.
Eine Sanierung des Bades würde über mehrere Jahre erfolgen, der Gutachter hat eine Mängelbeseitigung bis zum Jahr 2025 aufgelistet. Ohne zwischenzeitliche Schließung des Bades für einige Wochen wäre das nicht machbar, heißt es.
Angesichts der vielen Schäden an öffentlichen Bauten hatte der Rat eine Prioritätenliste erstellt. An erster Stelle stehen die Schulen, an zweiter Stelle das Bad.
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