Mülheim. . Bereits zum zehnten Mal organisierte die Siedlervereinigung eine Müllsammelaktion in den Siepentälern. Regelmäßig entsorgen dort Unbekannte Flaschen, Prospekte oder Plastikmüll in der Natur.

Mit Säcken und Müllzangen bewaffnet versammeln sich am Samstag über 30 Anwohner am Gänsereiterteich im Siepental am Sunderweg und sagen dem wilden Müll den Kampf an. Es dauert nicht einmal eine halbe Stunde und der erste Müllsack ist voll. Obwohl im Park etwa alle 100 Meter ein Mülleimer steht, landet viel Unrat in den Hecken und Sträuchern.

„Wenn einmal was da liegt, schmeißt der Nächste einfach seinen Müll dazu“, sagt Friedhelm Hinnerkott, der bereits seit 40 Jahren Mitglied der Siedlervereinigung ist. „Die Hemmschwelle ist dann wohl weg, das ist echt eine Sauerei.“ Obwohl die Helfer alle wissen, dass nächste Woche wieder viel Müll in der Landschaft landen wird, stapfen sie unermüdlich durch dorniges Gebüsch, den Teich und den Bachlauf und fördern so einiges zutage, das wahrlich nichts in der Natur zu suchen hat. Neben zahlreichen Flaschen wird auch ein großes Paket Reklameprospekte aus dem Gänsereiterteich gefischt. „Da war der Zusteller wohl zu faul zum Verteilen“, ärgert sich der Finder. „Dann kann man das ja mal eben im Teich entsorgen.“ Auch einen gut erhaltenen Koffer ziehen die Müllsammler aus dem Gebüsch. „Wir haben schon Fahrräder, Einkaufswagen und ein ganzes Gartentor in den Büschen gefunden“, sagt Egon Janz, Organisator und Vorsitzender des Bürgervereins. „Das ist bares Geld, was hier teilweise rumliegt.“ Die Pfandflaschen bringen die Kinder nach der Sammelaktion zum Leergutcontainer und dürfen sich dann von dem Geld ein Eis kaufen.

20 große Müllsäcke

Der restliche Müll wird an einem Sammelplatz zusammengetragen und von der Stadt entsorgt. Bereits eine Woche vorher hatte die Siedlervereinigung zu der Mitmachaktion aufgerufen. Überall im Stadtteil wurden Aushänge verteilt, die Anwohner informiert. Dass es schließlich doch fast wieder nur die Mitglieder der Siedlervereinigung Heimaterde waren, die durch die Sträucher gekrochen sind, wunderte die meisten nicht. „Jeder will hier schön wohnen, aber keiner etwas dafür tun“, ärgert sich Veronika Ruske-Berger. Wenn wir Egon Janz nicht hätten, würde es hier noch schlimmer aussehen.“ Jeden Morgen macht der Vorsitzende nämlich seine Runde am Gänsereiterteich und sammelt den Müll ein, der von Gruppen, die sich im Park treffen hinterlassen wird. Trotzdem sammelt sich über das Jahr hinweg eine ganze Menge Unrat an.

Auch in diesem Jahr hat sich die Aktion gelohnt. Fast 20 große Müllsäcke sind am Ende zusammen gekommen. „Es ärgert einen schon, dass in ein paar Tagen wieder alles voller Müll liegt“, sagt Ursula Kirchbach. „Aber wenn man sieht, was wir alles gesammelt haben, dann hat man schon ein gutes Gefühl.“