Mülheim.. Es gibt Brennpunkte, die von der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft jeden Tag abgefahren werden müssen. Das kostet den Steuerzahler Geld. 2014 waren es etwa 40.000 Euro.
Kühlschränke, Fernseher, wilder Sperrmüll – was die meisten Mülheimer ärgert, interessiert mache Bürger wenig. Sie hinterlassen teilweise die halbe Wohnzimmereinrichtung auf Mülheimer Straßen oder Grünflächen. So auch vor kurzem am Mühlenberg in Broich, wo fast einen Monat unangemeldeter Sperrmüll auf dem Gehweg herum lag. Sehr zum Ärgernis einer Leserin, die letztendlich die Stadt informierte, die ihn dann durch die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) entfernen ließ.
„Es ist sehr ärgerlich und auch kein Kavaliersdelikt“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. „Und je nachdem, was abgeladen wird, kann es für die Umwelt auch gefährlich werden.“ Leider sei es eine Praxis, die immer mehr zunehme, so Wiebels, und man könne auch beobachten, dass, wenn einmal illegal Müll oder Sperrmüll abgelegt werde, käme immer mehr dazu. Nach dem Motto: wenn’s einer macht, kann ich es auch.
Dabei entsteht der Stadt und somit auch dem Steuerzahler durch die wilden Müllkippen enorme Kosten. Über 600 solcher illegalen Deponien musste die MEG im Auftrag der Stadt im letzten Jahr räumen. Dafür musste die Stadt ein zusätzliches Budget von 40.000 Euro locker machen. Im Vergleich: 2012 waren es noch 12.500 Euro, die für wild abgeladenen Müll aufgewendet werden mussten.
Prioritätenliste bei Entsorgung
Dass es bei machen illegalen Ablageplätzen etwas länger dauert, bis der Müll entfernt wird, liege an der Prioritätenliste. „Stoffe, wie Lacke oder Öle, von den eine unmittelbare Gefahr ausgeht, werden natürlich zeitnah entfernt“, so Wiebels. „Da bleibt eine abgelegte Matratze dann auch mal etwas länger am Straßenrand liegen.“
Dass die Stadt in Sachen wilder Müll auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist, liegt daran, dass die MEG für illegalen Müll eigentlich nicht zuständig ist. „Außerdem arbeiten die Mitarbeiter der MEG im Akkord und haben schlichtweg keine Zeit, sich auch noch darum zu kümmern“ Es gibt aber auch Brennpunktplätze in Mülheim, die von der MEG im Auftrag der Stadt jeden Tag abgefahren werden. „Die holen morgens den illegal abgeladenen Schrott ab und abends steht schon wieder neuer Müll dort“, sagt Volker Wiebels.
Verständnis hat der Stadtsprecher für die Vorgehensweise mancher Bürger keine. Denn die Stadt bietet einen kostenlosen Abholservice für Sperrmüll und Elektrogeräte. Auch der Recyclinghof an der Pilgerstraße bietet die Möglichkeit, den Haushaltsschrott legal zu entsorgen. Ermittelt werden die Übeltäter nur selten. Denn sie müssen auf frischer Tat ertappt werden.