Mülheim. Hobby-Astronom Axel Martin verrät, wie das Naturschauspiel am Freitagvormittag in Mülheim abläuft und was beim Zugucken beachtet werden muss.

Am Freitagmorgen verdunkelt sich der Himmel über Europa – zumindest zum Teil. Die partielle Sonnenfinsternis an diesem Tag können Schaulustige bei gutem Wetter auch in der Ruhrstadt beobachten, verspricht der Mülheimer Hobby-Astronom Axel Martin. „Durch Wolkenlücken oder bei leichten Schleierwolken kann man sehen, wie sich der Mond vor die Sonne schiebt.“

Bei bedecktem Himmel müsse man am Boden auf das Schauspiel verzichten, das um circa 9.30 Uhr beginnt und um 10.39 Uhr seinen Höhepunkt erreicht. „Der Mond wird dann in unseren Breitengeraden rund 80 Prozent der Sonne verdecken“, so der Experte. Wirklich dunkel werde es dabei nicht, sagt Martin. „Wenn man es nicht weiß, kann es auch sein, dass man es gar nicht bemerkt.“

Zum Vergleich: bei der Sonnenfinsternis im Jahr 1999 war die Sonne zu mehr als 90 Prozent bedeckt, in Teilen Süddeutschlands sogar ganz. Das sei am Freitag schon eine andere Kategorie, so der Hobby-Astronom. Dennoch sei das Naturschauspiel bei gezieltem Blick zum Himmel – und gutem Wetter – sichtbar. „Die Sonne wird mit bloßem Auge aussehen wie eine Sichel, vergleichbar mit einem drei Tage alten Mond.“

Unbedingt eine Schutzbrille aufsetzen

Ungeschützt sollte man die Sonnenfinsternis nicht betrachten, warnt Martin vor der Strahlung. „Man sollte eine Sonnenfinsternisbrille aus Pappe aufsetzen, um die Augen nicht zu schädigen.“ Die gebe es womöglich noch beim Optiker oder im Fachhandel. Auch auf Ferngläser und Teleskope müsse vorne eine spezielle Folie aufgebracht werden, so der Experte. Zudem könnten Handys und Kameras Schaden nehmen, wenn sie ohne Filter in die Sonne gehalten werden – ebenso wie die Augen, die hindurch blicken.

Wo genau die Mülheimer das Spektakel verfolgen, mache keinen Unterschied. „In England und Norwegen sind 90, erst weit draußen auf dem Atlantik 100 Prozent der Sonne abgedeckt. Ein paar Kilometer Distanz innerhalb Mülheims haben keinen Effekt.“ Martin selbst wird die Sonnenfinsternis in seiner kleinen Sternwarte in Speldorf verfolgen und mit einer Kamera fotografieren.