Mülheim. . Die dreitägige Veranstaltung mit Schautafeln, Vorträgen und Diskussionen im Medienhaus beginnt am Donnerstag und will zum Dialog anregen.
Die Weltreligion Islam wird hierzulande oft mit Fundamentalismus, gar Gewalt verknüpft. Um dem entgegen zu wirken, holt die Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), die in der Stadt rund 150 Mitglieder zählt, jetzt eine Wanderausstellung nach Mülheim. Die Schau war in den vergangenen fünf Jahren schon vielerorts in Deutschland zu sehen. Am Donnerstag um 10 Uhr wird sie im Medienhaus eröffnet.
Die Veranstaltung läuft in Kooperation mit der Mülheimer Initiative für Toleranz (M.I.T.), die im Laufe dieses Jahres weitere Aktionen folgen lassen möchte, getragen vom verbindenden Motto „Mülheim an der Ruhr - weltoffen und bunt“.
Die Islam-Ausstellung wurde von der AMJ-Bundesgemeinde entwickelt und erläutert auf 16 Plakatwänden Grundbegriffe wie das Gottesbild, den heiligen Koran, die Entstehung der Religion oder auch den „Dschihad“ – „ein ganz heißes Thema“, bemerkt Mansoor Tariq, Sprecher der Mülheimer Gemeinde, deren Vertreter im Vorfeld 20 000 Flyer an Haushalte verteilt haben, um die Bürger zur Ausstellung einzuladen.
Vor Ort im Dialog Klischees entgegenwirken
Auch die Stellung der Frau im Islam, „die oft auf klischeehafte Weise diskutiert wird“, so Tariq, ist ein Thema. „Ich empfehle jedem, mit Frauen aus unserer Gemeinde, die vor Ort sind, zu diskutieren.“
Aktuelle Akzente setzt das Rahmenprogramm zur Ausstellung. Es beginnt am 19. März um 17.30 Uhr mit einem Vortrag des Bundessprechers der Gemeinde, Dr. Muhammad Dawood Majoka, zum hochbrisanten Thema „Meinungs- und Redefreiheit im Islam (Satire und Religion)“. Am 20. März zur selben Zeit geht es um „Kalifat, Frieden und Gerechtigkeit“: Der Islamwissenschaftler Luqman Majoka setzt sich mit IS/ISIS kritisch auseinander.
Um speziell auch junge Leute zu erreichen, wurden Mülheimer Schulklassen eingeladen, zum Anschauungsunterricht in Sachen Islam und zur Diskussion.