Mülheim. Zum „Tag der offenen Beratung“ lud die Zentrale in Oberhausen am Wochenende. Auch Mülheimer informierten sich. Ohne Wartezeit.
Gleich mehrere freundliche junge Damen begrüßen die Besucher im Foyer, verweisen in ein Großraumbüro im Erdgeschoss, in dem Teppichboden und Trennwände für gedämpfte, vertrauliche Gesprächsatmosphäre sorgen. Warten gibt es nicht. Man ist gleich an der Reihe, kann sein Anliegen vortragen. Einige Dutzend Interessierte nutzten am Samstagvormittag den ersten „Tag der offenen Beratung“ bei der Agentur für Arbeit in Oberhausen.
Erstmals präsentierte sich die auch für Mülheim zuständige Zentrale außerhalb ihrer üblichen Dienstzeiten. Zwölf Mitarbeiter der Behörde standen an diesem Samstag für die Beratung zur Verfügung. Sie hatten vor allem in den ersten beiden von insgesamt vier Stunden gut zu tun. Auch einige Mülheimer fanden hierher. Aber Jürgen Koch, neuer Chef der Agentur für Arbeit in Oberhausen und Mülheim, hat es mit dem Angebot auch nicht auf massenhaften Andrang abgesehen. „Wir wollen Fragen rund um die Themen Berufswechsel, Auf- und Wiedereinstieg sowie Weiterbildung beantworten“, sagt er.
795 offene Stellen in Mülheim
Ein 40-jähriger Mann geht zufrieden nach Hause. „Ich bin im Netzwerk-Management tätig und möchte mich berufsbegleitend weiterbilden, habe mir hier einige Infos besorgt. Es ging auch um finanzielle Fördermöglichkeiten“, sagt er. Da sei ihm das Angebot an seinem freien Tag sehr willkommen gewesen. Eine junge Mutter will in die Altenpflege wechseln, informiert sich über eine Umschulung.
Immerhin 795 offene Stellen hat die Agentur in Mülheim zu vergeben. „Der Kontakt zu den Unternehmen über uns hat einige Vorteile“, gibt Jürgen Koch zu bedenken. So hätten die Vermittler Kenntnisse über die Firmen, könnten das Anforderungsprofil des Arbeitgebers gut mit den Voraussetzungen eines Bewerbers abgleichen.
Über den Tellerrand hinausblicken
„Vor allem blicken sie auch über den Tellerrand hinaus. Wer zieht schon in Erwägung, vielleicht auch in den Niederlanden zu arbeiten?“, fragt der Agentur-Chef. Seine Vermittler aber wüssten, wie das überhaupt gehe, was man dort verdiene, wie das mit der Sozialversicherung und den Sprachkenntnissen sei.
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Und das gelte auch für das große Feld des beruflichen Aufstiegs. „Wir setzen bei der Beratung bei den Stärken an: Was kann jemand, und was kann er damit erreichen? Wie kann man diese Stärken weiter ausbauen?“, erklärt Jürgen Koch. Eine Datenbank hilft dabei, den geeigneten Bildungsträger zu finden.
„Wir überlegen, uns im Herbst auch in Mülheim so zu präsentieren“, kündigt Koch an.