Mülheim. . An der Filchnerstraße steht das zur Zeit wohl schönste Lerngebäude der Stadt. Module verkürzten die Bauzeit. Barrierefreier Gang verbindet Alt- und Neubau.
Er ist zur Zeit der schönste Schulneubau der Stadt. Eine gelbe Außentreppe, rote und graue Fensterwangen und eine blaue Treppe auf der Rückseite prägen den Zweigeschosser der Gemeinschaftsgrundschule an der Filchnerstraße. Ein breiter, für Rollstühle nutzbarer Gang verbindet den Altbau mit dem Neubau und schirmt den Hof von der Straße ab. „Wir haben hier auf einer kleinen Fläche eine ansprechende Lösung erreicht“, sagt Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservices. 2,3 Millionen Euro hat das Haus für das Lernen gekostet.
Das neue Schulgebäude an der Filchnerstraße besteht aus vorgefertigten Modulen, wie andere Lernbauten auch. „Damit können wir die Bauzeit um bis zu 70 Prozent verkürzen“, erläutert Frank Buchwald. 25 Raummodule wurden dafür im Werk nach den Bauplänen vorgefertigt, nach Heißen transportiert und an der Filchnerstraße montiert. „Was die Qualität und Haltbarkeit betrifft, ist die Systembauweise heute gleichwertig mit herkömmlichen Massivbauten“, betont der Leiter des Immobilienservices. Ein großes, überkragendes Dach gibt dem Bau einen Charakter, der nicht unbedingt auf ein Haus zum Lernen schließen lässt.
Kinder haben sich längst eingelebt
Die Kinder haben sich in „ihrem Haus“ längst eingelebt. Sie sind flott auf den dunkel gefliesten Treppen mit den hellen Kannten im Altbau unterwegs. Der Gang zum Neubau hat zwei leichte Rampen, um den Höhenunterschied auszugleichen. Breite Türen führen zu den neuen Toilettenräumen.
1135 Quadratmeter neue Nutzfläche
Der Neubau ist 28,2 Meter lang, rund 18 Meter breit und 8 Meter hoch. Der Verbindungstrakt misst in der Länge 21 Meter. Insgesamt sind 1135 Quadratmeter Nutzfläche entstanden.
Seit Schuljahresbeginn haben die Mädchen, Jungen, Lehrer und Betreuer drei neue Klassenzimmer, zwei Beratungsräume, zwei Mehrzweckräume, ei-ne Küche mit Speiseraum, ein Computerzimmer, ein Büro, ei-nen Sanitätsraum sowie, behindertengerechte Sanitäranlagen.
Beim Rundgang zeigt Buchwald zahlreiche Kleinigkeiten, die beim Schulbau unerlässlich sind. Prallschutz an den Türen, die sich sofort öffnen, starke Türbeschläge, die auch nach zehntausendfachem Öffnen und Schließen keine Ausfälle zeigen. Wärmedämmung bei Fenstern und Wänden sind sowieso Standard. „Wir müssen nicht nur kostengünstig bei den Neubauten sein, sondern auch die Folgekosten minimieren“, erläutert der Diplomkaufmann. Als Bauingenieur ist der gleiche Mann an der nächsten Ecke aktiv und zieht einen Holzkeil ein. „Das ist eine Brandschutztür. Auch wenn es unbequem ist, sie muss geschlossen bleiben. Sonst gibt es Probleme. Darum nehme ich den Keil mit. Die Betreuer und Lehrer müssen das auch lernen“, sagt Buchwald. Er habe bereits eine Holzkeilsammlung in seinem Büro – ohne Standortbeschriftung.
Damit sei das schulische Neubau- und Renovierungsprogramm in Mülheim längst nicht beendet. „Wir haben noch einige Großbaustellen, wie demnächst in Styrum.“ Die Pläne dafür stellt er demnächst in der Bezirksvertretung 2 und im Planungsausschuss vor.