Mülheim. . Pianist Christoph Soldan und die Philharmonie Baden-Baden begeistern in der Stadthalle. Werke von Mozart im Fokus.
Als Mozart sich 1782 in Wien niedergelassen hatte, versuchte er, das dortige Publikum durch einige Konzerte zu gewinnen, die dem „Nicht-Kenner angenehm in die Ohren gehen“, aber auch dem „ Kenner Satisfaction geben“ sollten. Ganz in diesem Sinne gestalteten am Dienstagabend der Pianist Christoph Soldan und die Philharmonie Baden-Baden unter der Leitung von Judith Kubitz das Concertino für Klavier und Orchester sowie ausgewählte Werke der Romantik in der Stadthalle.
Dass das Programm mit einem Solokonzert eröffnet wurde, hatte einen besonderen Grund: Der Komponist Helmut Schmidinger hat sich durch das Mozart-Konzert zu einem Concertino für Klavier und Orchester „a piacere“ inspirieren lassen. Durch Christoph Soldan und das Baden-Badener Orchester erfuhr es am 27. Januar, Mozarts 259. Geburtstag, seine Mülheimer Uraufführung. Die Intensität und Spannung, die Dirigentin und Orchester schon bei der „Begleitung“ des Solisten an den Tag gelegt hatten, konnten sie im zweiten Teil voll ausspielen. In zwei Weber-Ouvertüren kam märchenhafte Versponnenheit beeindruckend zum Zuge, vor allem aber das Feuer des hinreißenden romantischen Aufschwungs.
Voll besetzter Saal
Hauptstück nach der Pause: Schuberts „Unvollendete“, Spiegelbild des Kampfes zwischen romantischer Melodienseligkeit und dem klassischen Prinzip analytisch entwickelnder Dramatik, der immer wieder zu ausweglosem In-sich-Kreisen, „katastrophischen“ Pausen oder plötzlichen Ausbrüchen führt. Lang anhaltender Beifall der Zuhörer im voll besetzten Saal. Die zahlreich erschienenen Zuhörer konnten mit dem Gefühl nach Hause gehen, einen Höhepunkt dieser Konzertsaison erlebt zu haben.