Mülheim. Eine nächtliche Polizeistreife stoppte in Saarn ein Fahrzeug und konnte eine große Menge Diebesgut sicherstellen – darunter einen exklusiven Cognac.
Dem viel zitierten „Kommissar Zufall“ ging in dieser Woche ein ganz besonders dicker Fisch ins Netz. Nicht nur, dass eine vierköpfige Einbrecherbande sich nicht lange an ihren 600 gestohlenen Handys erfreuen konnte: Die Ermittler konnten dem 28-jährigen mutmaßlichen Haupttäter auch noch sechs weitere Einbrüche nachweisen.
Auto roch nach Cannabis
Der Wagen mit dem Essener Kennzeichen, in dem die vier Männer saßen, war in der Nacht zum Dienstag einer Mülheimer Polizeistreife in Saarn aufgefallen: Gegen 1.25 Uhr stoppten die Beamten den Mercedes an der Kreuzung Mendener Straße/Mendener Brücke. Ihr Gespür hatte die Polizisten nicht getrügt: Aus dem Wagen roch es verdächtig nach Cannabis.
Als das Auto genauer untersucht wurde, stießen die Polizisten auf über 600 fabrikneue und noch original verpackte Mobiltelefone. Zudem fanden sie eine aufwändig verpackte, hochwertige Cognac-Flasche, deren Wert sich später auf mehrere hundert Euro beziffern ließ. Die vier Männer hatten außerdem noch Parfüm, Zigaretten und diverse Elektrogeräte mit dabei.
Keiner der Verdächtigen konnte der Polizei plausibel erklären, woher die Waren stammten. In einem Rucksack fand die Polizei zudem noch Handschuhe, Schraubendreher und einen Kuhfuß. Die Streife nahm alle vier Männer vorläufig fest. Sie mussten den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam im Polizeipräsidium in Essen verbringen. Schon früh am nächsten Morgen stellte sich heraus, woher der überwiegende Teil der sichergestellten Waren stammte: Ein Unternehmen, das Lagerräume auf der Düsseldorfer Straße vermietet, meldete einen Einbruch, für den die vier Festgenommenen in Frage kamen.
Einschlägig vorbestraft
Die vier Männer stammen alle aus Essen. Der 28-jährige mutmaßliche Haupttäter ist laut Polizei bereits wegen mehrfacher Einbrüche in Geschäfts- und Büroräume aufgefallen und auch einschlägig vorbestraft. Zudem konnten ihm die Ermittler des Kriminalkommissariates 32 sechs weitere Einbruchstaten zur Last legen: Die Auswertungen von Spuren an den jeweiligen Tatorten führten die Ermittler zu ihm. Der Essener, er auch noch eine Anzeige wegen unerlaubten Drogenbesitzes bekam, wurde in Untersuchungshaft genommen. Seine drei Komplizen -- 22, 23 und 48 Jahre alt – sind wieder auf freiem Fuß. Sie sind der Polizei bisher noch nicht aufgefallen und haben einen festen Wohnsitz. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet.
„Ein Großteil der Beute konnte inzwischen wieder den rechtmäßigen Besitzern ausgehändigt werden“, sagte Polizeisprecher Marco Ueberbach. Darunter auch die wertvolle, rund 60 Jahre alte Cognacflasche. Die exklusive französische Spirituose wird im Internet für deutlich über 900 Euro angeboten.