Mülheim. Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel gingen in Mülheim wieder vermehrt Einbrecher ans Werk. Die Polizei rechnet für 2014 mit mehr Einbrüchen als im Jahr zuvor.
In der Weihnachtszeit und rund um den Jahreswechsel ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in Mülheim deutlich gestiegen. Die Polizei gab auf Nachfrage bekannt, dass im Schnitt aktuell jeden Tag zwei bis drei Einbrüche in Mülheim zur Anzeige gebracht werden.
In den Polizeiberichten tauchen diese Einbrüche nicht so häufig auf, weil die Behörde vieles davon – wegen der hohen Fallzahlen – als Tagesgeschäft sieht. Nur wenn sich Einbrüche in bestimmten Quartieren häufen, eine Veröffentlichung auch den Ermittlungen dienen könnte oder aber ein Einbruch außergewöhnliche Dimensionen erreicht, geht die Polizei in die Öffentlichkeit.
Dreiste Täter wüteteten in Speldorfer Einfamilienhaus
Wie unlängst, als sie eine dreiste Tat aus Speldorf meldete. In einer Stichstraße der Eintrachtstraße waren vom 1. auf den 2. Januar Unbekannte mit massiver Gewalt in ein Einfamilienhaus eingedrungen. Nicht nur zahlreiche Zerstörungen im Haus waren zu registrieren. Auch hatten die Einbrecher beinahe das gesamte Haus unter Wasser gesetzt, das Wasser war bereits durch die Decken bis in den Keller gedrungen, als die von Nachbarn alarmierte Polizei eintraf. Gerade noch rechtzeitig konnten die Feuerwehr und das RWE einen Schwelbrand in einem Sicherungskasten verhindern.
Die dunkle Jahreszeit ist traditionell Saison für Einbrecher. Ein Polizeisprecher bestätigt aber, dass Mülheim in der Zeit um Weihnachten besonders oft von Tätern heimgesucht worden ist, „wir haben auch höhere Zahlen als 2013, aber keine besonders auffälligen Stadtteile oder Serien“. Genaue Zahlen nennt die Polizei nicht. Sie will der Veröffentlichung der Kriminalitätsstatistik 2014 durch Innenminister Ralf Jäger nicht vorgreifen.
Polizei berät zu Sicherungsmaßnahmen
619 Wohnungseinbrüche (darunter auch versuchte Einbrüche) registrierte die Polizei 2013 in Mülheim. 2014, so der Polizeisprecher, werde die Zahl wieder höher ausfallen. Spitzenwerte gab es in diesem Jahrtausend in den Jahren 2009 (782 Fälle) und 2012 (728). Die Aufklärungsquote lag 2013 bei lediglich 6,62 Prozent.
Die Appelle der Polizei sind nicht neu, aber weiter zeitgemäß: Sie rät, Wohnungen und Häuser vor Einbruch zu schützen, mit Sicherungsvorkehrungen, Alarmanlagen oder etwa zeitgesteuertem Licht für Zeiten der Abwesenheit. Im Essener Polizeipräsidium (Eingang Büscherstraße 2-6) können Bürger sich in einer Ausstellung auch über sinnvolle Vorkehrungen informieren. Die Beratungsstelle der Polizei ist nicht nur zu den Öffnungszeiten der Ausstellung (di.-do., 9 bis 15 Uhr, und jeden 1. Sa. im Monat, 9 bis 14 Uhr) unter 0201/829-4444 zu erreichen. Bei Bedarf macht die Polizei für ihre Beratung auch Hausbesuche.