Mülheim. . Der Männergesangverein MGV Saarn 1869 trat mit musikalischen Gästen zum letzten Mal in der Mülheimer Christuskirche auf.

Ein Hauch von Abschied lag beim Weihnachtskonzert der Chorgemeinschaft MGV Saarn 1869 mit dem Werkschor der Stadtwerke Duisburg und dem Krupp-Chor Essen in der Luft. Zum letzten Mal traten die Sänger und ihre Gäste in der Christuskirche auf. Im nächsten Jahr zieht das traditionsreiche Konzert in die benachbarte katholische Kirche.

Musikalisch bot der Abend Adventliches und Weihnachtliches aus mehreren Ländern, aber auch einen Popsong und sogar das österliche Lied aus Russland „Der Engel rief“. Gesungen wurde es vom Moskauer St. Daniels Chor, bestehend aus vier studierten Kirchenmusikern, und der Sopranistin Susanna Risch. Als hätten sie schon oft miteinander gesungen, meisterten sie diese Komposition aus dem 20. Jahrhundert und machten sie zu einem der Höhepunkte des Konzertes.

Chorgemeinschaft formt Rückgrat des Programms

Das Rückgrat des Programms formte die Chorgemeinschaft. Mal nur von Guido Lorger am Flügel begleitet, mal gestützt auf Streicher der Neuen Philharmonie Westfalen demonstrierte sie, was den Reiz der Männerchöre ausmacht: einen kraftvollen Klang und ein scheinbar durch den Raum schwebender Bass. Unter der Gesamtleitung von Kantor Michael Hartel absolvierten sie ein gut zwischen Bekanntem und Unbekanntem ausbalanciertes Programm.

Die einzige weibliche Stimme gehörte der Sopranistin Susanne Risch, die nicht nur auf zahlreichen Opern- und Konzertbühnen zu Hause ist, sondern auch an Radio- und TV-Produktionen im In- und Ausland mitwirkte. Mit der Echo-Arie aus Bachs Weihnachtsoratorium und Humperdincks „Weihnachten“ führte sie mitten hinein in die festlichen Klassiker. Ihr „Cantique de Noel“ von Adolphe Adam wurde mit ersten Bravo-Rufen gefeiert.

Die überraschendsten Beiträge lieferten aber die vier stimmgewaltigen Russen. Sie überzeugten mit religiösen Liedern wie Rachmaninovs „Ave Maria“ oder „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dimitry Bortnjansky, aber sie verblüfften auch mit Weltlichem wie „Steht ein Soldat am Wolgastrand“ von Franz Lehar. Damit nicht genug, stimmte der erste Tenor des Quartetts auch noch Chris de Burghs „Lady in Red“ an.

Viel Beifall für alle Mitwirkenden und ein stimmungsvolles Weihnachtskonzert mit Überraschungen.