Mülheim. . Eine globale Entdeckungsreise bietet der Weltladen, der für den guten Zweck Handwerksprodukte und Kulinarisches aus fairem Handel verkauft – und die Kunden auch gerne über die Projektarbeit informiert. Wer einfach nur ein ausgefallenes Geschenk sucht, ist hier genau richtig.

Bereits seit über 1000 Jahren nutzen südamerikanische Maya das Wachs aus den Beeren des Arrayán-Myrtenstrauches, um Ritualkerzen zu ziehen. Heute sind diese aromatisch duftenden Lichter im Mülheimer Weltladen erhältlich.

Das ist nur eines von vielen außergewöhnlichen Handwerksprodukten aus aller Welt, die unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden und als originelle Geschenkideen mehr und mehr geschätzt werden. Aus jedem Kontinent kommen die Waren, vieles ist auch mit kleinem Geldbeutel erschwinglich. Die Objekte, kleine Kunstwerke oder Gebrauchsartikel, werden aus lokalen Rohstoffen und sogar Abfall wie Säcken, Blechdosen oder Papier hergestellt. „Aus Nepal kommen unsere Filzprodukte“, erklärt Christa Pieper, Vorsitzende des Weltladen-Vereins. „Die Filzanhänger gehen zurzeit besonders gut.“

Sie werden von den Importeuren bei den lokalen Handwerkern in Auftrag gegeben. Und, wie bei allen fairen Projekten, erhalten die Handwerker ein gutes Entgelt für ihre Arbeit. Neu im Sortiment sind hübsche Kerzenleuchter in Papier-Falttechnik aus Vietnam. Aus Kambodscha stammen die bei jungen Kunden beliebten Taschen aus Zementsäcken mit lustigen Krokodil- oder Elefantenaufdrucken. Zierlichen Silberschmuck fertigt das Volk der Karen in Thailand. Aus Südafrika wird buntes Keramikgeschirr importiert, die kleinen Tonkrippen stammen aus Peru.

Vegane Schokolade liegt im Trend

„Wir sind zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft“, sagt Christa Pieper. „Die Kunden kommen nicht nur, um umweltfreundlich oder fair einzukaufen. Sie suchen wohl auch außergewöhnliche exotische Geschenke.“

Weltladen in Mülheim seit fast 33 Jahren

Seit 32 Jahren gibt es den Weltladen an der Kaiserstraße 8. Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag, von 10 bis 14 Uhr.

Der Weltladen lebt vom Ehrenamt. Das Team verbindet die Idee des partnerschaftlichen Handels mit den Menschen in Ländern des Südens.

Engagierte Mitstreiter werden gesucht. Erwirtschaftete Überschüsse gehen in Entwicklungsprojekte. Mehr unter www.weltladen.de/muelheim.

Das Angebots-Spektrum im Weltladen ist breit gefächert. Neben arabischen Badetüchern aus Bio-Baumwolle gibt es die besonders milde Drachenblut-Seife aus dem Regenwald. Auch bei Genussmitteln wie Kaffee, Tee oder Kakao kann der Kunde sicher sein, dass Arbeiter gut entlohnt und Waren überwiegend biologisch einwandfrei produziert werden. „Die Gepa (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt, heute: Fair Trade Company) unterstützt ihre Produzenten auch finanziell, damit sie ihr Biosiegel bekommen“, erklärt Christa Pieper.

Bengali-Curry-Schokolade ist vielleicht nicht für jeden Geschmack die richtige Wahl, aber die vegane Schokolade liegt sicher voll im Trend. „Wir verkaufen auch die Mülheim-Schokolade“, sagt die Vereinsvorsitzende stolz. Siebtklässler der Broicher Realschule haben für eine Kampagne die lokale Schokoladen-Umverpackung für einen guten Zweck entworfen.