Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort legt als eine der ersten Städte im Lande den Entwurf einer kommunalen Wärmeplanung vor. Bürgermeister: „Lassen niemanden in Stich.“

Schneller war kaum einer im Lande: Als eine der ersten Städte hat Kamp-Lintfort in der letzten Woche der Politik den Entwurf einer kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Bürgermeister Christoph Landscheidt, der in seiner Stabstelle das Thema zur Chefsache gemacht hat, betont, dass die frühzeitige Erstellung des Planes eine gute Voraussetzung für die spätere Beteiligung an Fördermaßnahmen ist: „Wir werden diese Jahrhundertaufgabe der Transformation sicher nicht aus eigener Kraft schaffen. Deshalb ist es so wichtig, eine qualifizierte Planungsgrundlage zu haben.“

Ziel sei es, Schritt für Schritt den Bürgerinnen und Bürgern ihre Fragen, „mit welchem Energieträger werde ich in Zukunft heizen können, welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, welche Förderung gibt es?“, beantworten zu können. „Das alles wird nicht von heute auf morgen gehen, da ist auch Geduld gefragt“, so Landscheidt. „Am Ende müssen viele Fragen von Bund und Land und von den großen Energieversorgern beantwortet werden. Uns ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass wir sie als Stadt bei allen Schritten im Rahmen unserer Möglichkeiten kompetent begleiten, beraten und dass niemand im Stich gelassen wird.“

Fernwärmenetzausbau in der Altsiedlung und im Niersenbruch bis 2040

So ist die Stadt die Mammutaufgabe angegangen: Im Rahmen des Förderprogramms der Zukunft, Umwelt, Gesellschaft (ZUG) gGmbH hat die Verwaltung gemeinsam mit der evety GmbH aus Essen die kommunale Wärmeplanung für eine zukünftig klimaneutrale Wärmeversorgung erarbeitet. Die Ergebnisse der Wärmeplanung zeigen dezentrale sowie zentrale Wärmeversorgungssysteme auf.

Als Hauptergebnis der kommunalen Wärmeplanung wurde der Ausbau des Fernwärmenetzes in den Stadtgebieten Altsiedlung und Niersenbruch ausgemacht. Dieser soll gemeinschaftlich mit den Stadtwerken Kamp-Lintfort bis 2040 erarbeitet werden. Bei drei weiteren Teilgebieten (Hoerstgen, Kamperbrück und Dachsbruch) sollen mit Machbarkeitsstudien Detailanalysen durchgeführt werden, ob die herausgearbeiteten Modelle eines Solarthermie- bzw. Geothermie-Wärmenetzes wirtschaftliche Praxislösungen darstellen.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:

Die Entwurfsfassung enthält zudem die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für das Neubaugebiet Niersenbruch. Weiteres wichtiges Ergebnis der Wärmeplanung: Eine Reduzierung des Gesamtenergiebedarfs durch eine gesteigerte Gebäudeeffizienz stellt einen wesentlichen Bestandteil zur angestrebten Klimaneutralität der Wärmeversorgung in 2040 dar.

Weitere Maßnahmen betreffen die Bereiche Kommunikation und Verstetigung, wie beispielsweise die weiterführende (inter-)kommunale Vernetzung nach Abschluss des Planungsprozesses, ein kontinuierliches Monitoring sowie weitere externe Unterstützung zur Erreichung der definierten Zielsetzung. Auch die Ausarbeitungen von Kommunikations- und Beteiligungskonzepten für Bürgerinnen und Bürger und von lokalen Akteuren sind im Endbericht aufgeführt.