Moers. Die Stadt Moers hat Bürger befragt, mit welchen Verkehrsmitteln sie ihre Wege zurücklegen. Bei einem Fahrzeug hat sich der Anteil verdoppelt.

Menschen in Moers nutzen deutlich häufiger das Fahrrad für ihre täglichen Fahrten, als das früher der Fall war. Das geht aus den Ergebnissen der jüngsten Mobilitätsumfrage hervor. Die sogenannte Modal-Split-Befragung hat die Stadt im Sommer des vergangenen Jahres von einem Ingenieurbüro durchführen lassen. Die Vergleichsdaten stammen aus dem Jahr 2008.

Modal-Split Befragungen liefern Ergebnisse darüber, wann, wie, womit und zu welchem Zwecke Wege im öffentlichen Verkehrsraum zurückgelegt werden, erklärt die Verwaltung. In mehreren Wellen sind demnach insgesamt 13.100 zufällig ausgewählte Haushalte angeschrieben worden.

So viele Menschen in Moers nutzen das Auto

Die Auswertung der Ergebnisse beruht auf den Daten von 1.806 Personen aus 920 Haushalten, heißt es weiter in einer Vorlage für die örtliche Politik. Und: „Die Anzahl der teilnehmenden Personen entspricht einer Quote von 1,7 Prozent der Moerser Bevölkerung, womit die Befragung als statistisch gesichert und repräsentativ anzusehen ist.“

Die größte Veränderung hat es laut Befragungsergebnissen bei der Nutzung des Fahrrads für die werktäglichen Fahrten gegeben. So lag der Anteil der Radfahrer 2008 noch bei acht Prozent, in der aktuellen Untersuchung hat sich der Anteil auf 19 Prozent mehr als verdoppelt. Was aus den Ergebnissen auch deutlich wird: Die neuen Radfahrer sind die alten Autofahrer. Offenkundig lassen die Moerserinnen und Moerser öfter mal das Auto stehen: Der Anteil derer, die dem motorisierten Individualverkehr zuzuordnen sind, ist von 63 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 47 Prozent gesunken.

Mehr als die Hälfte der werktäglichen Fahrten wird aber immer noch mit dem Auto zurückgelegt, sei es selbst am Steuer sitzend oder als Mitfahrerin oder Mitfahrer. In Summe 57 Prozent. Mit Blick auf die Fußgängerinnen und Fußgänger und die Nutzerinnen und Nutzer von Bus und Bahn hat es kaum Veränderungen gegeben. Mit fünf Prozent schneidet der ÖPNV in dieser Befragung am schlechtesten ab.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:

Weitere Ergebnisse der Umfrage: An einem normalen Werktag verlassen 89 Prozent der Bevölkerung in Moers das Haus. Es werden am Tag durchschnittlich 3,2 Wege/Fahrten pro Person unternommen. Jeder Weg dauert im Mittel 21 Minuten; dabei werden im Schnitt 9,4 km zurückgelegt. Hauptzwecke sind die Wege zur Arbeit oder zu geschäftlichen Terminen sowie für Freizeitaktivitäten (jeweils 22 Prozent).

Die Mobilitätsumfrage in Moers kostet 60.000 Euro

20 Prozent der werktäglichen Fahrten dienen demnach dem Einkauf. Elf Prozent der Fahrten können Auszubildenden zugerechnet werden oder werden aus privaten Gründen zurückgelegt. In rund zehn Prozent der Fälle werden Menschen abgeholt oder irgendwo hingebracht.

Die Modal-Split-Befragung inklusive der Versandkosten der über 13.000 Fragebögen kostete laut Stadtangaben rund 60.000 Euro. Da die Stadt Moers Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) ist, wird die Modal-Split-Befragung mit 85 Prozent durch das Land NRW gefördert.