Neukirchen-Vluyn. Die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an der Gesamtschule Niederberg starten. Was gemacht wird und wann die Arbeiten abgeschlossen sind.

Für Schulleiter Mutlu Kuzu ist es ein guter Tag: „Ich bin sehr froh, dass es endlich losgeht, denn wir brauchen den Platz dringend.“ Ein wenig müssen sich Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule Niederberg aber noch gedulden, bis der Anbau nutzbar sein wird. Am Montag fand der offizielle Spatenstich statt, jetzt können die Bauarbeiten für den Neubau „J“ starten. Das dreigeschossige Gebäude soll Platz bieten für mehr Klassenräume, aber auch einen Teil der Lehrküche beherbergen.

Nötig geworden, so erinnert Bürgermeister Ralf Köpke, ist der Anbau durch das Auslaufen der Haupt- und Realschulen und vor allem durch die 2019 beschlossene Fünfzügigkeit der Gesamtschule. Bis 2020 gab es lediglich vier Klassen pro Jahrgang. Eigentlich sollten die Baumaßnahmen bereits Ende vergangenen Jahres beginnen, doch der Wegfall der kfw-Förderung verzögerte den Start etwas. Der Zeitplan, so Jens Balke von der W+P Gesellschaft für Projektrealisierung, werde aber trotzdem eingehalten - Stand jetzt. Ende des Jahres soll der Anbau fertig sein. „Spätestens aber zum Beginn des Schuljahres 2025/26“, sagt der Geschäftsführer.

Sanierung der bestehenden Gebäudeteile hat begonnen

Ansicht der Baustelle für den neuen Anbau „J“ an der Gesamtschule Niederberg.
Ansicht der Baustelle für den neuen Anbau „J“ an der Gesamtschule Niederberg. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Dann sollen auch die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an den bestehenden Gebäudeteilen der Gesamtschule abgeschlossen sein. Diese gingen bereits im März los, einige Klassenräume sind dafür schon leergezogen worden. Für den Unterricht ist derweil ein Containerdorf auf dem Gelände errichtet worden. In den Räumen, erklärt Marvin Bunkus vom ausführenden Architekturbüro Plan Forward GmbH, gebe es einiges zu tun. „Die Böden müssen erneuert werden und es werden einige Durchbrüche gemacht, um den Grundriss anzupassen“, so der Entwurfsarchitekt. „Um den neuesten Brandschutzanforderungen Rechnung zu tragen, werden außerdem alle Decken abgetragen und erneuert.“

Da es an heißen Sommertagen in den oberen Geschossen sehr warm wurde, wird an die Fassade nun ein Sonnenschutz montiert. Stück für Stück arbeite man sich durch die Gebäude, der laufende Schulbetrieb soll so wenig wie möglich gestört werden.

Im Neubau, erklärt Balke setze man auf eine gute Mischung aus Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Geplant ist eine Holzfassade, die auch begrünt werden und dann über eine Tröpfchenbewässerung verfügen soll, damit sie nicht so pflegeintensiv ist. Generell setze man auf die Nutzung nachwachsender Rohstoffe und so viel Holz wie möglich. Wichtig an heißen Sommertagen: Die neuen Fenster enthalten direkt einen Sonnenschutz. Der Anbau „J“ wird abgerückt von Gebäude G positioniert, damit die Klassenräume weiterhin mit Licht und Frischluft versorgt werden. Und: Zur besseren Orientierung soll es ein neues farbliches Leitsystem geben. „Das Konzept gilt sowohl für die Gesamtschule als auch für das Gymnasium“, so Balke.

Gesamtkosten belaufen sich auf fast 24 Millionen Euro

Marvin Bunkus, Entwurfsarchitekt beim Büro Plan Forward, erklärte beim Spatenstich, welche Maßnahmen geplant sind.
Marvin Bunkus, Entwurfsarchitekt beim Büro Plan Forward, erklärte beim Spatenstich, welche Maßnahmen geplant sind. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Es ist derzeit eines der größeren Sanierungsprojekte der Stadt, betont Ralf Köpke. Knapp 24 Millionen sollen Neu- und Umbau nach jetzigem Stand kosten. Eine sinnvolle Investition, so der Bürgermeister. „Jeder Euro, der in Bildung gesteckt wird, ist gut angelegt.“