Moers/Neukirchen-Vluyn. In Moers und Neukirchen-Vluyn sammelten Freiwillige am Samstag wilden Müll. Welche schlimmen, aber auch kuriosen Funde sie dabei machten.
Mit blauen Abfallsäcken, Greifzangen und Handschuhen waren mehr als 1000 Moerserinnen und Moerser am Samstag bei bestem Frühlingswetter im Stadtgebiet unterwegs. Anlass war der Moerser Abfallsammeltag.
Seit 2007 wird der Aktionstag von der Enni Stadt und Service im Rahmen der Initiative „Sauberes Moers“ organisiert. Achtlos weggeworfener Müll verschandele nicht nur das Straßenbild, sondern belaste durch teure Entsorgung auch die Abfallgebühren, wie Enni-Abfallexpertin und Ökotrophologin Claudia Jaeckel weiß. Dabei funktioniert die Entsorgung leicht und legal: Am Enni-Kreislaufwirtschaftshof am Jostenweg kann Müll unkompliziert entsorgt werden.
Bürgermeister sammelte mit Grundschülern
Dass viele Moerserinnen und Moerser selbst aktiv werden wollen, zeigte das große Interesse am Abfallsammeltag. Einzelpersonen, Nachbarschaften, Schulen, Kitas und Vereine befreiten Moerser Straßen, Wälder und Wege von Weggeworfenem aller Art. Sauber gemacht haben unter anderem Enni-Vorstandsmitglied Lutz Hormes und der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer gemeinsam mit Kindern der Grundschule Lindenschule am Areal am Jungbornpark. Die Angler-Gemeinschaft Rheinpreußen war im Baerler Busch unterwegs und Mitglieder des Lions-Clubs sammelten am Bergsee wilden Müll ein. Abfallsäcke und Handschuhe stellte die Enni ebenso bereit wie die Entsorgung an Sammelpunkten.
Einer der Sammelpunkte war auch der Streichelzoo im Moerser Freizeitpark. Wie in den Vorjahren machten hier die Mitglieder des Fördervereins Streichelzoo Klarschiff. „Unser Förderverein zählt aktuell über 100 Mitglieder zwischen 18 und 80 Jahren. Wir machen gerne mit, weil uns die Sauberkeit und der Erhalt des Streichelzoos als kostenfreies Naturerlebnis am Herzen liegt“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Streichelzoo, Markus Niewerth.
Tennisball, Haarband und Kabelbinder...
Fünf Alpakas, acht Schafe und sieben Zwergziegen, vier Hühner und ein Hahn sowie Nymphensittiche und Wellensittiche leben auf dem Streichelzoo-Areal. Damit die Zwei- und Vierbeiner mit und ohne Flügel sich im Streichelzoo weiterhin wohlfühlen, ging’s an den Frühjahrsputz. 10.000 Quadratmeter Fläche befreiten die Fördervereinsmitglieder von Unrat. Dazu gehörten die Wege am Rodelhügel und am Japanischen Garten.
„Wir haben auf festes Schuhwerk geachtet, denn wir suchen auch Sträucher und weitere Grünstreifen ab“, sagten Nicole, Petra und Silke. „Bewegung an der frischen Luft kann man so gut mit Müllauflesen kombinieren.“ Das Trio wurde direkt fündig: Ein abgewetzter Tennisball, Haarband und Kabelbinder sammelten sie auf den ersten Metern in Müllsäcken ein.
Kuriose Funde in Niep
Traditionell beteiligte sich auch der Nieper Heimatverein „Et Invalidenbänksken“ am diesjährigen Müllsammeltag. Dabei durchkämmten viele große und kleine Nieper ihren Ortsteil von der Krefelder Stadtgrenze bis nach Vluyn und sammelten entlang der Wege und Straßen ein, was achtlos weggeworfen oder auch absichtlich in der Natur entsorgt wurde, teilte die Gruppe mit.
Neben den üblichen Bergen Verpackungsmüll, diversen Autoteilen und einem kompletten Fahrrad fanden sich auch diesmal wieder echte Kuriositäten. Nicht schlecht staunten die fleißigen Helfer vor allem über den Fund von rund 1000 Schallplatten in einem Waldstück.
Gesammelter Müll wird von Enni fachgerecht entsorgt
Auch die Regionalgruppe der „Omas und Opas for Future“ Moers beteiligte sich an der Aktion. Sie sammelte im Wäldchen beim Alten Friedhof in Vinn. „Neben alten Reifen, Fernsehteilen und mehreren gefüllten Urinbeuteln haben wir leider, leider noch viele Säcke mit Müll füllen können“, teilte Maria Langenberg, Leiterin der Gruppe der Redaktion mit. In der Innenstadt beteiligte sich außerdem die aktive Hopfenstraßen-Nachbarschaft.
Insgesamt wurden im Stadtgebiet bei den Abfallsammeltagen laut Enni jährlich rund zehn Tonnen Müll eingesammelt. Skurrile wie traurige Müllfunde waren auch diesmal dabei, etwa von der Natur nicht vollständig abbaubare Plastikbehältnisse und ausgelaufene Farbeimer in Teichen. Die Enni holte den Müll ab und entsorgte ihn fachgerecht.
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