Kamp-Lintfort. Wo es in Kamp-Lintfort E-Bike-Ladestationen gibt und wo weitere geschaffen werden. Das rät ein Experte für Pedelec-Touren am Niederrhein.
Schätzungsweise mehr als zehn Millionen Deutsche nutzen es bereits – das E-Bike. Nach wie vor scheint der Trend zum Pedelec ungebrochen. Das gilt allerdings nicht mehr uneingeschränkt für die Errichtung von E-Bike-Ladestationen in den Städten. Der einfache Grund: Mittlerweile erreichen E-Bike-Akkus Reichweiten von bis zu 150 Kilometern. So sieht die Situation aktuell in Kamp-Lintfort aus.
Nach Auskunft der Verwaltung gibt es in der Hochschulstadt derzeit drei öffentliche Ladestationen. Eine am Museum Kloster Kamp, eine am Schirrhof an der Route der Industriekultur und eine am Rathaus. Alle Orte gelten als zentrale Anlaufstellen für Radtouristen im Stadtgebiet.
Aber: Durch die stetig wachsende Reichweite von Fahrradakkus sei der Bedarf an öffentlichen Ladestationen überschaubar geworden, heißt es bei der Stadt. Vielmehr benötigten Radtouristen am Übernachtungsort Lademöglichkeiten für den nächsten Tagesausflug. So bietet in Kamp-Lintfort zum Beispiel auch Wellings Parkhotel Lademöglichkeiten für Besucher an.
Ladestationen an den Haltepunkten der Niederrheinbahn
Beim Thema E-Mobilität möchte sich Kamp-Lintfort aber auch zukünftig gut aufstellen, aktuell wird ein Konzept zur E-Mobilität vergeben, bei dem neben der Infrastruktur für Elektroautos auch die Belange der E-Biker berücksichtigt werden sollen. Ein gesetztes Thema ist der Ausbau der E-Bike-Ladeinfrastruktur an den geplanten Mobilstationen an den Haltepunkten der Niederrheinbahn. Hier sollen zur geplanten Betriebsaufnahme der Niederrheinbahn auch weitere Lademöglichkeiten geschaffen werden.
Die Stadtwerke Kamp-Lintfort haben schon vor zehn Jahren die bereits erwähnte Lademöglichkeit am Museum Kloster Kamp geschaffen. Hier gibt es kostenlos Strom, allerdings, heißt es bei den Stadtwerken, werde das Angebot eher selten genutzt. Neue Ladestationen seien kurzfristig auch nicht geplant, solange die Fahrrad-Branche keinen standardisierten, herstellerübergreifenden Ladestecker definiere, heißt es auf die Anfrage unserer Redaktion.
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Ein ganz besonderes Angebot der Stadtwerke hat in den letzten Jahren allerdings Schule gemacht: Seit 2012 bieten die Stadtwerke Kamp-Lintfort einen Pedelec-Verleih an, so auch ab April 2024 wieder. Der werde von den Kunden sehr gut angenommen, die Wochenenden seien fast immer ausgebucht, daher empfehle sich eine rechtzeitige Terminbuchung, so Judith Dohmen-Mick, Pressesprecherin der Stadtwerke. Anmelden können sich Interessierte unter der Rufnummer 02842/9300. Verliehen werden zwei Pedelecs über das Wochenende. Die Räder können freitags bis 12.30 Uhr abgeholt und müssen montags wieder zurückgebracht werden.
Was sich ein E-Bike-Fahrer für Touren am Niederrhein wünscht...
Ralph Grützmacher von den Freien Radlern Niederrhein in Kamp-Lintfort ist mehrere tausend Kilometer im Jahr mit dem Pedelec unterwegs. Was er sich als E-Bike-Fahrer wünscht? „Eine Vereinheitlichung des Ladevorgangs, zum Beispiel mit einheitlichen Ladegeräten. Und ein Pfandsystem, um seinen leer gefahrenen Akku gegen einen aufgeladenen Akku gegen Gebühr einfach auszutauschen.“
Die besten Ladestationen sind aus seiner Sicht solche, die gut zu erreichen sind und eine einfache „Zurverfügungstellung“ der Auflademöglichkeit anbieten. Ansonsten, so Grützmacher, gebe es keine großen Unterschiede, da ein Pedelec-Fahrer ja sowieso immer eine Steckdose brauche und sein eigenes Ladegerät mitführen müsse. „Aus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, dass die Gastronomie recht gut aufgestellt ist und sogar kostenlos Strom zum Aufladen zur Verfügung stellt.“
Was muss man beim E-Bike-Laden auf Radtouren beachten? „Die Radtour so planen, dass die eigene Akkuladung ausreicht, vielleicht einen Zweitakku mitführen. Und wenn es dann doch nicht reichen sollte, ausreichend lange Ladezeiten einplanen, zum Beispiel in der Mittagspause.“