Moers. In Moers soll ein neues Angebot für Kunden eingeführt werden: der Stadtgutschein. Bei einem ersten Treffen wurden diese Details vorgestellt.
Für Einzelhändler wird es ja per se nicht einfacher in den Innenstädten. Das Konsum- und Kaufverhalten der Menschen hat sich geändert. Dazu kommen die Preissteigerungen in allen Bereichen. Und in Moers zudem in absehbarer Zeit noch die große Innenstadtsanierung. Eine Möglichkeit, die es beiden Seiten - Kundinnen und Kunden sowie den Einzelhändlern - attraktiver bzw. einfacher machen soll, ist eine gemeinsame Gutscheinkarte. In Moers soll jetzt ein Stadtgutschein eingeführt werden.
Dieses Instrument hat der Geschäftsführer von Moers Marketing, Michel Kersting, am Dienstagabend, 6. Februar, bei einem ersten Netzwerktreffen von Händlern, Gastronomen und Dienstleistern in der City vorgestellt. In anderen Städten gibt es diesen Stadtgutschein bereits. Er funktioniert im Prinzip wie ein digital aufzuladender Gutschein für die gesamte City. Heißt: Kundinnen und Kunden mit einer solchen Gutscheinkarte, die sie entweder selber online aufladen können oder als Geschenk aufgeladen bekommen haben, können in jedem Geschäft, das sich beteiligt, mit der Karte bezahlen. Ungemein praktisch bei Gelegenheiten, in denen unklar ist, ob sich die beschenkte Person eher über Kleidung oder über Schmuck freuen würde.
Damit das Prinzip gut funktioniert, müssen sich selbstredend möglichst viele Einzelhändlerinnen und -händler beteiligen. Für diesen Zweck hat Michael Kersting am Dienstag mächtig die Werbetrommel gerührt. „Es bindet Kaufkraft in der Stadt, bietet zusätzliche Sichtbarkeit für das lokale Gewerbe und sensibilisiert für das lokale Einkaufen“, sagte Kersting beim Netzwerktreffen.
Pixelnerd macht Werbung für Social Media
Zuvor hatte er die Umsatzentwicklungen im stationären und im Online-Handel skizziert. Dass spätestens mit der Corona-Pandemie der Einkauf über digitale Plattformen deutlich zugenommen hat, ist kein Geheimnis. Hier ist laut Kersting für den lokalen Einzelhandel die Frage wichtig: Welches Gegenangebot kann man machen? Online-Marktplätzen oder „kleinen Amazons“ erteilte der Moers-Marketing-Geschäftsführer eine klare Absage. Vielmehr gehe es darum, das eigene Angebot sichtbarer zu machen. Kersting lobend in die Runde: „Sie haben richtig was zu bieten.“
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Wie dieses „sichtbarer machen“ funktionieren kann, stellte Philip Leuchtenberg von der Digitalagentur Pixelnerds dar. Sein Rezept: Social Media. „Das ist das größte Schaufenster, das Sie haben“, riet er den Anwesenden, um im folgenden am praktischen Beispiel aufzuzeigen, wie werbendes Geschichtenerzählen auf Instagram und Facebook funktioniert; zur Not mit einem bezahlten Schubs. Es gebe nichts zu verlieren, auch wenn es womöglich nicht gleich wie erhofft hunderte Kunden in die Geschäfte bringt. Leuchtenberg: „Das einzige, was Sie verlieren, ist ein bisschen Zeit und ein Zehner.“
Unterm Strich sollte das erste Netzwerktreffen den Aufschlag für einen noch intensiveren Austausch bilden. Womöglich hat Moers Marketing im Hinterkopf, dass sich wieder eine größere Gemeinschaft der Händler untereinander bildet, um die Herausforderungen der Zeit anzugehen. Wie sagte es Bürgermeister Christoph Fleischhauer beim besagten Treffen: „Moers hat keinen Werbering mehr, das ist schade.“ Der Werbering hatte sich im November 2018 nach zwanzigjährigem Bestehen aufgelöst. Nicht ein Befürworter hatte sich seinerzeit zum Schluss noch gefunden, um den Zusammenschluss zu retten.
Immerhin: Die Immobilien- und Standortgemeinschaft gibt es noch. Diese nannte Kersting auch in einem Atemzug mit der Stadtverwaltung samt Tochtergesellschaften, den Gewerbetreibenden, den Immobilieneigentümern und den Kulturschaffenden als Adressaten für die „gemeinsame Sache“.
Das plant Moers Marketing auch weiterhin
Moers Marketing selbst hat sich laut seinen Darstellungen im vergangenen Jahr ebenfalls fit für die Zukunft gemacht. Man wolle sich als „hauseigene Imageagentur etablieren“, sagte Kersting. Um das Ziel zu erreichen, werde man alles tun. „Wir wollen Gatekeeper sein“, unterstrich der Moers-Marketing-Chef. Dazu gehört eine aufgeräumtere digitale Außendarstellung. Mit neuem Logo, neuer Webseite, einheitlichem Social-Media-Auftritt.
Beim Tourismusmarketing soll Moers noch erlebnisnaher vermarktet werden, in Punkto Citymarketing seien neue Angebote wichtig. Wichtig im Portfolio bleiben die großen Veranstaltungen wie der Moerser Herbst und der Moerser Frühling, die Kirmes und der Weihnachtsmarkt. Hier gelte es, die Events weiterzuentwickeln. So habe man beim Moerser Herbst die Vereinsmeile eingeführt. Kersting ist sich sicher: „Moers hat eine gute Veranstaltungslandschaft.“