Moers. Die Stadt möchte verhindern, dass es zu viel Leerstand in der City gibt. Das ist der Plan. Was der kann, was nicht und wie groß das Problem ist.
Die Stadt Moers möchte weiter dafür sorgen, dass es in der Innenstadt möglich wenig Leerstände gibt. Für die Vermietungen der Ladenlokale sind zwar natürlich die Eigentümerinnen und Eigentümer der Immobilien zuständig. Aber: An der einen oder anderen Stelle gibt es zumindest kleine Hebel, um positiv auf das Geschehen einzuwirken.
Hier sind es Fördermittel, die es attraktiv machen sollen, leerstehende Ladenlokale zu vermieten. Wohlgemerkt: Damit können bestimmte Ansiedlungen, von denen es womöglich mehrere in engem Abstand zueinander gibt, nicht verhindert werden. Es geht vielmehr darum, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Also: Leerstand füllen und bestimmten Branchen in den Markt zu verhelfen.
Die Vermieter bekommen weniger Geld
„Landesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“, heißt das Programm, an dem die Stadt nun zum zweiten Mal teilnehmen möchte. Die Politik unterstützt den Vorstoß, das finale Go muss der Rat am 15. Februar geben. Insgesamt 35 Millionen Euro steckt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung insgesamt in den Fördertopf. In der Moerser Rechnung würden rund 260.198 Euro in die Entwicklung der Moerser City fließen. Das sind 80 Prozent der Gesamtsumme, die für den Projektzeitraum 2024 bis 2026 anfallen; für die Stadt bliebe ein Eigenanteil von 65.050 Euro zu stemmen.
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Das Prozedere ist wie folgt: Die Stadt mietet bei einem interessierten Eigentümer die Räumlichkeiten zu einem vergünstigten Mietpreis an und vermietet sie an einen interessierten Dritten zu einer noch niedrigeren Miete weiter. Die Differenz zwischen der verringerten Altmiete und den Mieteinnahmen durch den Neumieter wird gefördert. Das heißt, dass die Einnahmen aus der Neuvermietung sowie der Förderbetrag zusammen an den Eigentümer als Miete weitergeleitet werden.
Es gibt 25 leere Läden in der Moerser City
Der Eigentümer des Ladenlokals muss sich folglich darauf einlassen, dass er weniger Miete bekommt, als er eigentlich gerne hätte. Dafür ist ein Leerstand verhindert. Dass man mit diesem Programm diejenigen Immobilieneigentümer nicht erreicht, die gar kein Interesse an einer Vermietung haben, weiß man bei der Stadt auch. Aber: Es hat bei einer ersten Teilnahme bereits positive Beispiele gegeben. Sechs Immobilien seien zumindest temporär genutzt worden. Stadtsprecher Thorsten Schröder nennt vier Läden, die dauerhaft vermietet sind: den Weltladen, Kosmetik MounArt, Honest and in Style sowie Medipee.
Die letzte Leerstandserhebung hat es nach Stadtangaben im Mai 2023 gegeben. Zu der Zeit waren zwischen Hortenkreisel und Eschler 25 leerstehende Objekte gelistet. „Bezogen auf die Verkaufsfläche etwas mehr als vier Prozent“, sagt Schröder. Moers habe eine funktionierende Innenstadt. „Die Mischung stimmt vielleicht nicht immer“, heißt es: Die Steinstraße gilt aus städtischer Sicht weniger problematisch als beispielsweise die Homberger Straße.