Moers. Anwohner in Moers-Schwafheim wehren sich gegen den Neubau einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Stadtteil. So reagiert die Stadt auf die Klagen.
Der Neubau einer Flüchtlingsunterkunft im Moerser Ortsteil Schwafheim sorgt weiterhin für Wirbel. Gegen den Plan der Stadt, ein neues Gebäude für die Unterbringung von rund 200 Geflüchteten am Länglingsweg zu errichten, haben nun Anwohner geklagt. Das teilt das Verwaltungsgericht in Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Wir können bestätigen, dass am Freitag (19. Januar 2024) drei Klagen und Eilanträge von Nachbarn gegen die Baugenehmigung vom 31. Oktober 2023 zur Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Moers-Schwafheim eingegangen sind“, schreibt Gerichtssprecherin Stefanie Rosarius.
In der Folge habe das Gericht die Stadt Moers aufgefordert, die Verwaltungsvorgänge vorzuzeigen und den drei Eilanträgen zu erwidern. Wann über die Anträge entschieden wird, sei noch nicht absehbar, schildert Rosarius. Angesprochen auf die rechtlichen Bedenken einiger Anwohnerinnen und Anwohner gibt sich die Moerser Stadtverwaltung gelassen. Die Eilanträge an sich und die Klagen hätten aktuell keine Auswirkungen auf das Bauvorhaben, sagt Pressesprecher Thorsten Schröder: „Wir sind überzeugt, dass wir alles sauber abgearbeitet haben.“
Flüchtlingsunterkünfte in Moers: Ausschreibung läuft in Schwafheim, Bau in Genend weit fortgeschritten
Für den Bau in Schwafheim laufen die Ausschreibungen daher ungehindert weiter. Die Unterkunft an der Otto-Lilienthal-Straße im Stadtteil Genend sei im Bau bereits weit fortgeschritten. Als Startzeitpunkt für beide Unterbringungen hatte die Stadt bei der ersten Verkündung im April vergangenen Jahres das erste Quartal 2024 anvisiert.
Die derzeitigen Klagen sind nicht die erste Protestaktion im Moerser Süden. Dort hatte sich nach Bekanntwerden der Pläne die Interessengemeinschaft „IG Schwafheim“ gegründet (wir berichteten). Diese hatte unter anderem ein Artenschutzgutachten in Auftrag gegeben. Dieses sei zu dem Ergebnis gekommen, dass 19 Vogelarten, fünf Fledermausarten und zwei Amphibienarten durch den geplanten Neubau auf einer Grünfläche gefährdet würden. Dieses Gutachten werde zwar berücksichtigt, hätte aber keine Auswirkung auf das Vorhaben, hatte die Stadt Mitte 2023 erklärt.
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