Moers. Die Bauern-Demos in Moers und Umgebung haben auch in sozialen Netzwerken für Diskussionen gesorgt. Das sind die Reaktionen von Moerser Bürgern.

Im Rahmen der bundesweiten Protestaktionder Landwirtinnen und Landwirte haben Bauern auch in Moers und Umgebung gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestiert. Allein in Moers haben etwa 65 Traktoren an der Aktion teilgenommen. Begleitet von zahlreichen Lkw und Autos sind sie durch die Stadt gefahren. Tatsächlich hat die Aktion am Montag (8. Januar) den Verkehr in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn zum Teil beeinflusst. Während des Protests war der Busverkehr am Königlichen Hof kurzzeitig lahmgelegt, viele Passanten blieben stehen, um sich den Zug anzusehen oder ihn zu filmen.

Die Protestaktion der Landwirtinnen und Landwirte hat für zahlreiche Reaktionen gesorgt. Die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger variieren dabei zwischen Ablehnung und Zustimmung. Auch in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram gab es positive sowie negative Rückmeldungen zu der Aktion.

Gibt es keine Bauern mehr, bekommen wir auch nichts mehr zu essen. Das sollten sich die Menschen mal überlegen.
Annette - Facebook-Userin

In den Kommentarenunter einem Beitrag dieser Redaktion über die Demos haben die Nutzerinnen und Nutzer überwiegend Verständnis und Zustimmung für die Landwirte ausgedrückt. „Volles Verständnis“, schreibt etwa Userin Christel auf Facebook. Auch richtig findet Manfred die Proteste: „Super Aktion – werde mich noch beteiligen – Glückauf“, schreibt er. Ähnlich klingt der Kommentar von Nutzerin Michelle: „Genau richtig so! Wir machen mit.“

Bauern-Demo in Moers: Trotz Lob gibt es auch Kritik

Manche Nutzerinnen und Nutzer äußern nicht nur ihr Verständnis für die Landwirtinnen und Landwirte, sondern üben auch Kritik an der Bundesregierung. „Das ist richtig so. Wir müssen uns wehren gegen diese Politik. Gibt es keine Bauern mehr, bekommen wir auch nichts mehr zu essen. Das sollten sich die Menschen mal überlegen“, kommentiert Annette auf Facebook. Auch eine Instagram-Nutzerin schreibt dazu: „Wenn wir mit Subventionen weiter unsere eigenen Produkte herstellen können und nicht vom Ausland abhängig sind, dann haben wir unsere Steuergelder gut angelegt.“

Die Landwirte parken ihre Traktoren nahe  der A57 an der Rheinberger Straße ( B510) und protestieren gegen den Abbau der Subvention für die Agrarwirtschaft in Kamp-Lintfort.
Die Landwirte parken ihre Traktoren nahe der A57 an der Rheinberger Straße ( B510) und protestieren gegen den Abbau der Subvention für die Agrarwirtschaft in Kamp-Lintfort. © Moers | Volker Herold

Allerdings haben einige Moerserinnen und Moerser die Aktion auch kritisiert. Facebook-Nutzer Rolf Rüdiger blickt etwa kritisch auf die Landwirte und ihr Anliegen. Ihnen wirft er vor, dass sie nur für Geld und Subventionen protestieren. „Ich habe absolut kein Verständnis für diese Aktion. Hier geht es einzig und allein darum, die eigenen Interessen durchzusetzen. Tatsächlich geht es auch nur um 3000 Euro Subvention im Jahr, die den Landwirten genommen werden sollen. Deshalb ein ganzes Land lahmzulegen, entbehrt jeder Verhältnismäßigkeit“, meint er.

Auch interessant

Während der Protestaktion haben die Bauern keine Straßen blockiert, sondern sind nur langsam durch die Städte gefahren. Daher gab es zumindest im Kreis Wesel keine Meldungen über behinderte Rettungsfahrzeuge während der Demos. Insgesamt sind die Aktionen laut der Kreispolizeibehörde friedlich verlaufen. Trotz der positiven Bilanz musste die Polizei kreisweit in drei Fällen Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz schreiben. Die Bauern in der Region wollen sich weiter auf friedlichen Protest einstellen und ihre Forderungen öffentlich machen. Deshalb soll es bundesweit im Vorfeld einer Großdemonstration des Deutschen Bauernverbandes am 15. Januar in Berlin Aktionen geben.