Moers. Marieke Schade kam 2001 als Frühgeborene im Krankenhaus Bethanien zur Welt. Ihr Start ins Leben war dramatisch. Was sie heute am Bethanien macht.

Die Geschichte von Marieke Schade und dem Krankenhaus Bethanien Moers ist eine besondere. Im Oktober 2001 kam sie dort als Frühgeborene in der 31. Schwangerschaftswoche zur Welt. Und im August 2023 hat sie dort ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin mit sehr gut abgeschlossen. Das teilt das Krankenhaus Bethanien mit.

Der Blick zurück: Am 30. Oktober 2001 wurde Marieke Schade per Notkaiserschnitt auf die Welt geholt, nachdem ihre Mutter mit einer schweren Schwangerschaftsvergiftung aus einem Krankenhaus in der Region ins Krankenhaus Bethanien Moers verlegt worden war. Aufgrund der zu frühen Geburt musste Marieke ihre ersten Lebenstage auf der Frühgeborenen-Intensivstation verbringen, wo das Team rund um den ehemaligen Chefarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin Prof. Dr. Klaus Pistor alles für die Gesundheit der Frühgeborenen tat, wie das Bethanien schreibt. Mutter Melanie Schade verbrachte nach der komplikationsreichen Endphase ihrer Schwangerschaft selbst einige Tage auf der Intensivstation, sodass sie ihre Tochter erst nach vier Tagen zum ersten Mal sah.

Die Situation in Moers war dramatisch

Während der vier Tage sorgte Vater Thomas Schade mit Polaroids der Neugeborenen dafür, dass Mutter und Tochter sich kennenlernen konnten .„Die Situation damals war wirklich kritisch. Die Ärztinnen und Ärzte wussten zunächst nicht, ob wir beide es schaffen würden“, erinnert sich Melanie Schade zurück. „Mein Mann Thomas wurde damals von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten gefragt, wer von uns beiden im allerschlimmsten Szenario gerettet werden soll. Für Thomas war ganz klar, es müssen Mutter und Tochter sein.“

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Nach weiteren schwierigen Tagen und Wochen, in denen sich Baustellen an Mariekes Herz und ein kollabierter Lungenflügel auftaten, erlebte Familie Schade am 23. Dezember 2001 dann ihr ganz eigenes Weihnachtswunder: Tochter Marieke konnte endlich nach Hause entlassen werden.

Die Ausbildung am Bethanien in Moers ist vorbei

Seitdem sind rund 22 Jahre vergangen, in denen sich vor allem in Mariekes Leben einiges getan hat. Im Sommer schloss sie ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin im Krankenhaus Bethanien Moers ab. „Ich hatte immer eine gewisse Verbundenheit zum Krankenhaus Bethanien, es war Ansprechpartner für alle kleinen und größeren Verletzungen in den letzten Jahren. Als es dann um das Thema Zukunft ging, war für mich klar, dass ich hier im Haus meine Ausbildung machen möchte. Ich sage immer, ich wollte an meine Geburtsstätte zurück“, fügt die frischgebackene OTA lachend hinzu. Melanie Schade ergänzt: „Ich habe mich sehr gefreut, dass meine Tochter ihre Ausbildung im Bethanien macht.“

Dr. Peter Tönnies, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe & Senologie, der gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Michael Wallot, Chefarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin, verantwortlich für das seit 2007 bestehende Perinatalzentrum des Krankenhauses Bethanien Moers ist, betont: „Die Familie Schade hat ein Stück Bethanien-Geschichte miterlebt.“

Die Polaroids der Frühgeborenen Marieke auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Krankenhauses Bethanien Moers.
Die Polaroids der Frühgeborenen Marieke auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Krankenhauses Bethanien Moers. © NRZ