Moers. Seit 40 Jahren wird im RRC 22/11 Moers e.V. Rock‘n‘Roll und Boogie getanzt. Was den Mitgliedern am meisten Spaß macht und wie man mitmachen kann.

Wer bei Rock‘n‘Roll nur an Elvis Presley und ausladende Röcke im Rockabilly-Stil der 50er-Jahre denkt, der ist beim Rock‘n‘Roll Club 22/11 Moers e.V. an der falschen Adresse. Seit nunmehr 40 Jahren schwingen die Vereinsmitglieder mehrmals wöchentlich das Tanzbein. Am Samstag, 2. Dezember, lädt der Verein anlässlich des runden Geburtstags zur Tanzgala im Kulturzentrum Rheinkamp ein.

„Wir waren anfangs ein reiner Rock‘n‘Roll-Club“, erinnert sich Antje Gerhardt, Trainerin und Gründungsmitglied im Verein, zurück. Die Tanzschule Helfer in Moers Mitte habe der Gruppe von Rock‘n‘Roll-Tanzender damals Räumlichkeiten zum Trainieren zur Verfügung gestellt. Am 22. November 1983 wurde der Verein offiziell gegründet. „Der Herr Helfer war erster Vorsitzender“, erzählt Gerhardt. Mit der Zeit sei der Verein gewachsen: „Wir haben auch Turnier getanzt und sind in die Trainerschiene gegangen.“

Beim Training des Moerser Rock‘n‘Roll-Clubs stehen auch Salti auf dem Programm

Aktuell sind sieben Trainerinnen und Trainer im Verein aktiv. Das Angebot hat sich ebenfalls verbreitert: Boogie-Woogie, Swing-Dance, Street Dance sowie die Kinder- und Jugendgruppe gehören genauso zum Vereinsleben wie das namensgebende Rock‘n‘Roll-Training. Zusätzlich können weniger Tanzbegeisterte einmal wöchentlich beim Rock‘n‘Fit ein allgemeines Fitnesstraining absolvieren, das auch als Ergänzung für Tänzer geeignet ist. Mittlerweile finde das Training nicht mehr in der Tanzschule Helfer statt. „Da hat man nicht so eine hohe Deckenhöhe“, so Gerhardt. Gut vier bis sechs Meter Höhe brauche man, schließlich sei Rock‘n‘Roll-Sport gleichzeitig Akrobatik. Würfe, Salti und ähnliches sind keine Seltenheit. Das Gründungsmitglied ist dankbar für den guten Draht zur Stadt: „Wir haben mehrere Trainingshallen; da muss ich die Stadt loben“.

Was den RRC 22/11 Moers besonders mache? Maike Reichelt, Pressewartin des Vereins, hebt die besondere Bindung hervor. „Wir sind sehr klein und familiär“, findet sie. Seit 2011 ist die 28-Jährige selbst Mitglied im Verein. Außerdem sei Vertrauen wichtig für ein gelungenes Miteinander. „Ich habe das Gefühl, jeder würde mich auffangen“, glaubt sie. „Bei mir fällt keiner hin; es wird gehalten, gehalten, gehalten“, ergänzt Gerhardt mit Erfahrungen aus ihrem Training und möchte somit Einsteigern die Sorge vor Stürzen nehmen.

Moerser Tanztrainerin: „Wichtig sind Spaß an der Bewegung und an der Musik“

Wer in das Training in einer der Gruppen des Rock‘n‘Roll-Clubs einsteigen möchte, benötigt laut Gerhardt und Reichelt keinerlei Vorkenntnisse. „Wichtig sind Spaß an der Bewegung und an der Musik“, so die Trainerin. Ein gewisser Fitnessstand sei natürlich, wie in jeder Sportart, von Vorteil. Gute Sportschuhe, Sportkleidung, ein Handtuch und etwas zu trinken - mehr ist nicht nötig, wenn man zum Training kommen möchte. Man sollte bei der Kleiderwahl jedoch bedenken, dass es sich um „richtigen“ Sport handele. „Wir hatten auch schon Leute in Jeans beim Probetraining“, schmunzelt Gerhardt. Aber: Egal, ob mit Turniertanzambitionen oder „zum Spaß an der Freude“, wie das Gründungsmitglied es ausdrückt, „bei uns ist jeder willkommen.“

Ebenso verhält es sich mit der Tanzgala am ersten Adventswochenende. Wer eines der Tickets für 22,11 Euro im Vorverkauf erwerben konnte, kann sich auf einen vielfältigen Abend inklusive verschiedener Auftritte der Tanzgruppen, Live-Musik und Köstlichkeiten vom Catering freuen. Die „Geburtstagsparty mit Stil“ beginnt ab 18 Uhr mit einem Sektempfang. Für die richtige Atmosphäre sollen Saxofonist, Gitarrist und ein roter Teppich sorgen, auf dem sich die Gala-Besucher vom einem Fotografen ablichten lassen können. Dresscode: „Es ist schon eine Gala, also festlich“, so Gerhardt, die sich bereits auf den Abend freut. Sie selbst wird mit den „All-Stars“, also Tänzern, die schon lange dabei sind, auftreten.