Kamp-Lintfort. Das Panoramabad Pappelsee leidet unter Personalmangel und hohen Energiekosten. Welche Auswirkungen die neuen Pläne für Besucher haben.
Hohe Energiekosten, zu wenig Personal – die Stadt Kamp-Lintfort zieht im Panoramabad Pappelsee die Reißleine und geht mit einem geänderten Betriebskonzept an den Start. Schon im Spätsommer wurden die Öffnungszeiten verkürzt, das sollte zunächst bis Jahresende gelten. Jetzt steht fest: Die verkürzten Öffnungszeiten werden erst einmal bis auf weiteres beibehalten. Die Besucherzahl sei dadurch nicht zurückgegangen, laut Verwaltung haben sich die Besucher offenbar auf das kürzere Zeitfenster eingestellt.
Am Mittwoch legte die Verwaltung der Politik nun ein neues Betriebskonzept vor. Für Dezernent Christoph Müllmann geht es dabei vor allem darum, Prioritäten zu setzen. Ansonsten gelte: „Man muss bei solchen Konzepten flexibel bleiben.“ So seien die verkürzten Öffnungszeiten aus seiner Sicht „nicht auf ewig in Stein gemeißelt“. Positiv sieht Müllmann vor allem eines: „Wir werden jetzt mehr Wasserzeiten für Kinder haben, um schwimmen zu lernen .“
Warum sich etwas ändern muss
Die erste Veränderung kam durch die Corona-Pandemie. Weil Schwimmkurse, Vereinsangebote zum Schwimmenlernen sowie Schulunterricht über lange Zeit ausfielen, wirkte sich das auf die Schwimmfähigkeit der Kinder in Kamp-Lintfort aus – bis heute, sagen Schulen und Vereine. Zu Buche schlagen auch die hohen Energiekosten, die das Budget des Bades trotz Photovoltaik-Anlage belasten. Laut Verwaltung gibt es hier keine weiteren Einsparpotenziale.
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Die größte Schwierigkeit bereitet aber der Personalmangel: Ähnlich wie in der gesamten Branche gelingt es auch in Kamp-Lintfort kaum noch, ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen und dauerhaft zu halten. Immer wieder waren Stellen für längere Zeit unbesetzt – damit sei laut Müllmann auch weiterhin zu rechnen. Auch befristete Arbeitskräfte, die für den Freibadbetrieb benötigt werden, standen und stehen nur eingeschränkt zur Verfügung.
Welche Schwerpunkte gesetzt werden
An erster Stelle sollen künftig Schulunterricht und Schwimmkurs- sowie Wassergewöhnungsangebote des Bades, der Vereine und sonstiger Projekte (zum Beispiel Flotte Flosse) stehen. Der zweite Schwerpunkt liegt auf Vereinsangeboten, erst an dritter Stelle folgen Fitness- und Gesundheitsangebote sowie das Öffentliche Schwimmen.
Was jetzt anders wird
An die Stelle des Seniorenschwimmens mit Gymnastikanleitung im 25-Meter-Becken am Montag soll ein offenes Angebot für alle treten. Senioren können aber weiterhin das vom Babyschwimmen am Sonntag noch wärmere Wasser nutzen. Zudem besteht die Möglichkeit, Bahnen zu schwimmen. Das Hubbodenbecken wird in der Zeit wie bisher für Gesundheitsangebote des St. Bernhard-Hospitals genutzt.
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Die größte Veränderung soll es bei den Aqua-Kursen geben. Von bisher elf Aqua-Kursen sollen nur noch sechs angeboten werden. Drei Aqua-Kurse um 20.30 Uhr sollen wegfallen sowie die Aqua-Kurse um 9.15 Uhr. Dafür soll der gestiegene Bedarf der Schulen an Wasserzeit morgens berücksichtigt werden. Zudem besteht durch die Reduzierung der Aqua-Kurse die Möglichkeit, drei Kinderschwimmkurse anzubieten.
Was bleibt
Das Frühschwimmen zweimal die Woche und das Abendschwimmen (Mondscheintarif) dreimal die Woche bleiben bestehen. Auch das Babyschwimmen und der Aufbaukurs sollen unverändert bleiben, ebenso das Freibadangebot.
Was die Politik sagt
Für die Grünen seien die Prioritäten in dem Konzept richtig gesetzt, sagte Sybille Skrzypczak. Die SPD -Fraktion sieht das genauso. Gut wäre aber, das Konzept in zwei Jahren noch einmal auf den Prüfstand zu stellen, so Barbara Drese. Die CDU konnte wegen einer technischen Panne im Ratssystem das Konzept nicht beraten. Deshalb soll in der nächsten Ratssitzung entschieden werden.