Kamp-Lintfort. Der Kamp-Lintforter Stefan Büschken setzt seiner Stadt ein besonderes fotografisches Denkmal. Was sich hinter seinen „Tiny Planets“ verbirgt.

„Jeder Fotograf findet auf dem Weg zu seinem Stil.“ Diesen klugen Satz sagt jemand, der ihn längst gefunden hat: Der Kamp-Lintforter Stefan Büschken setzt seit vielen Jahren mit seiner Kamera auf seine eigene Weise den Niederrhein in Szene. In seiner Heimat Kamp-Lintfort steht ihm eine ganze Stadt Modell: Jetzt setzt ihr der „Niederrheinfotograf“ mit dem Format „Tiny Planets“ ein besonderes fotografisches Denkmal.

Der Zechenturm ragt einsam aus einer Morgennebelwolke in den blauen Himmel, formstreng und beeindruckend setzt der Terrassengarten eine Landschaftsmarke, ein Kirchturm zeichnet sich vor dem tiefroten Abendhimmel ab: Licht und das Spiel mit Symmetrie kennzeichnen viele Fotos von Stefan Büschken. Für das richtige Licht steht der 47-Jährige nicht nur freiwillig früh auf, sondern geht auch gerne spät ins Bett: Denn neben seinem Faible für Landschaften, Natur und Architektur hat Büschken auch eines für die Nachtfotografie. Was ihn antreibt und besonders fasziniert? „Ich gebe dem Moment Dauer“, beschreibt der Fotograf sein Motto. „Mit der Fotografie kann ich festhalten, was ich sehe.“

Der Kamp-Lintforter war der „Lagagraf“

Am Anfang stand vor vielen Jahren die Lehre in einem Fotogeschäft. „Ich wollte eigentlich von Beruf Fotograf werden“, sagt Büschken. Und wie das im Leben so ist, kam erst mal alles ganz anders. Ein turbulentes Berufsleben, in dem er heute mittlerweile fest als Geschäftskundenexperte bei der Deutschen Telekom arbeitet. Und in dem die Liebe zur Fotografie für einige Jahre auf Eis gelegt wurde.

Die Fotografie
Die Fotografie "Zechenturm im Nebel" von Stefan Büschken. © Stefan Büschken | Stefan Büschken

Ganz abgekühlt war sie nie, aber in jungen Jahren lange auch nicht mehr als nur gelegentliches Hobby. „Vor 15 Jahren kamen dann die ersten, die sagten: ,Mensch, deine Fotos, die sehen doch ganz passabel aus’“, erinnert sich Büschken. Dass sie weitaus mehr als nur ,passabel’ waren, entdeckte vor drei Jahren auch das Team der Kamp-Lintforter Landesgartenschau. Und so wurde Büschken der „Lagagraf“, wie manche ihn heute noch scherzhaft nennen.

„Das war eine tolle Zeit“, denkt er gerne zurück, „manchmal würde ich die am liebsten zurückdrehen.“ Nur eines bedauert er: „Damals hatte ich meine Drohne noch nicht.“ Die Fotografie mit dem kleinen Flugobjekt ist nach der Nachtfotografie zu seiner zweiten neuen Leidenschaft geworden. „Ich mag den Perspektivenwechsel, den mir die Drohne ermöglicht. So kann ich Sachen, die ich immer schon fotografiert habe, neu in Szene setzen,“ so Büschken.

Die Tiny Planets in Kamp-Lintfort leuchten

Auch die „Tiny Planets“ sind mit der Drohne fotografiert: „Im Prinzip sind das 26 einzelne Fotos, die von der Drohne wieder zusammengesetzt werden, ein ,Ultra-Panorama’.“ Ist das fertig, geht es an die Bearbeitung. „Bis ein Bild dann wirklich so fertig ist, ist das einiges an Arbeit“, so Büschken. Inzwischen gibt es seine „Tiny Planets“ jetzt auch als LED-Bilder.

Sehr eindrucksvoll: die Fotografie
Sehr eindrucksvoll: die Fotografie "Tiny Planet" von Stefan Büschken. © Stefan Büschken | Stefan Büschken

Dass der Zechenturm einer seiner „Lieblings-Models“ ist, ist in seinem Portfolio mehr als deutlich zu erkennen. Passt also, dass Büschken auch aktives Mitglied der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition ist. Eigentlich, so Büschken, habe der Bergbau in seiner Familie gar keine Berufstradition gehabt. „Aber ich habe als Kind schon gerne über die Zechenmauer gelünkert um zu sehen, was dahinter ist.“

Sein Faible für symmetrische Kompositionen findet sich in vielen seiner Fotografien. „Manchmal liest sich ein Bild dann gleich ganz anders“, sagt Büschken, „es wird lebendiger. Ich mag es, wenn ein Bild einen Anfang und ein Ende hat.“ Für ihn soll ein Foto im Idealfall nicht nur hübsch aussehen, sondern auch etwas übermitteln.

Seine zweite Leidenschaft lässt sich mit der ersten perfekt verbinden – Büschken wandert gerne, unter anderem auch mit dem zertifizierten Wanderführer und SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider. „Um drei Uhr morgens loslaufen und dann in den Sonnenaufgang hinein, am Niederrhein zum Beispiel im Brachter Wald, das hat schon was.“ Klar, dass er seine Kamera auch dann dabei hat.

Ob Imagefilm für die Stadt Kamp-Lintfort oder Doku-Film für die St. Josef-Schützenbruderschaft – Stefan Büschken hat längst auch in bewegten Bildern ein Auge für und auf seine Heimat: Hauptsache, dem Moment Dauer geben...

>> Das ist der Kontakt <<

Seine Fotos kann man sich auf seiner Facebookseite, auf der in Aufbau befindlichen Seite www.niederrheinfotograf.com oder über Büschkens Instagramaccount anschauen – und auch käuflich erwerben.

Live und in Farbe präsentiert er sie unter anderem auf einem Stand beim Adventsmarkt Kloster Kamp (16./17. Dezember). Kontakt aufnehmen kann man auch direkt unter der Rufnummer 0151/29606060 oder per Mail an: info@niederrheinfotograf.com