Moers. Die Aggression auf der Straße nimmt zu. Die Stadt Moers rüstet Mitarbeiter in der Verkehrsüberwachung daher mit Bodycams aus. Wann es losgeht.
Die Arbeit für die Moerser Ordnungskräfte soll sicherer werden. Deswegen will die Stadt jetzt Bodycams für Teile des Ordnungspersonals beschaffen. Dem vorausgegangen ist eine vierwöchige Testphase im Sommer, die mit positivem Ergebnis abgeschlossen wurde. Derzeit durchläuft das Anliegen die politischen Gremien; am Mittwoch hat die Stadt dem Haupt- und Finanzausschuss die Pläne präsentiert, der das Vorhaben zur Kenntnis genommen hat.
Anlass, sich überhaupt in dieser Weise mit der Thematik zu befassen, war ein Vorfall im Frühjahr dieses Jahres, bei dem eine Mitarbeiterin in Ausübung ihrer Arbeit von einem Mann geschlagen wurde, als sie ihm wegen Falschparkens eine mündliche Verwarnung erteilt hatte. Daraufhin hatte die CDU-Fraktion den Antrag gestellt, die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Minikameras auszustatten.
Die Aggressivität nimmt zu
Der Ton auf den Straßen und in Verkehrsmitteln ist generell rauer geworden, zuweilen ist das Aggressionspotenzial hoch, das merken Bedienstete in Zügen, im Bus und eben in der Verkehrsüberwachung. Unabhängig vom CDU-Antrag hatten die Mitarbeitenden selbst ebenso den dringenden Wunsch geäußert, zu ihrer persönlichen Sicherheit und zur Vermeidung zukünftiger Eskalationen mit Bodycams an ihrer Dienstkleidung ausgerüstet zu werden, heißt es seitens der Stadt.
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Der Verwaltungsvorstand hatte daraufhin im Frühjahr beschlossen, zunächst für den Bereich der Verkehrsraumüberwachung und anschließend im allgemeinen Ordnungsdienst vier Bodycams auszuleihen und zu testen. Dabei handelte es sich um Modelle, die auch bei der Polizei im Einsatz sind. Bei positiver Bewertung und rechtlicher Prüfung sollten entsprechende Bodycams angeschafft werden.
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In der ersten Testphase der Verkehrsraumüberwachung hatten die Mitarbeitenden jeweils für eine Woche die Bodycam zur Verfügung gestellt bekommen, die im Frühjahr geschädigte Ordnungskraft konnte das Gerät zwei Wochen lang testen. Ein weiterer Mitarbeiter wurde für die gesamte Zeit mit einer solchen Minikamera ausgestattet, um eine Langzeitbewertung zu haben.
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Neben der Zweckmäßigkeit bei den täglichen Kontrollen der Verkehrsraumüberwachung ging es in der Testphase auch darum, das subjektive Sicherheitsgefühl der Tester sowie die Reaktion der möglicherweise mit der Kamera konfrontierten Bürgerinnen und Bürger zu analysieren. Wie die Stadt mitteilt, kam es während der vierwöchigen Testphase zu keiner Situation, in der eine Aufnahme notwendig wurde.
Der Test mit den Bodycams war positiv
Die Mitarbeitenden gaben demnach aber an, dass sich das subjektive Sicherheitsgefühl durch das Tragen der Kameras verbessert habe. Es wurde vermutet, dass schwierige Gesprächssituationen ohne die Kamera ansonsten durchaus hätten eskalieren können, heißt es weiter in den Informationen an die Politik. Stattdessen seien kontrovers gestartete Gesprächssituationen mit Betroffenen, nachdem die offen getragene Kamera wahrgenommen wurde, diszipliniert und geordnet verlaufen. Vonseiten der Bürgerschaft wird von positiven Rückmeldungen berichtet. Insgesamt wird der Einsatz der Bodycams innerhalb der kommunalen Verkehrsraumüberwachung als positiv bewertet.
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In Folge der positiven Erfahrungen und Bewertungen will die Stadt jetzt die Mitarbeitenden der Verkehrsraumüberwachung dauerhaft mit Bodycams ausstatten. Die Beschaffung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Dafür werden Jahreslizenzgebühren in Höhe von rund 5000 Euro fällig.