Kamp-Lintfort. Der Seniorenrat fordert die Stadt Kamp-Lintfort auf, einen Hitzenotfallplan aufzustellen. Welche Vorschläge sie haben und was die Politik sagt.
Braucht Kamp-Lintfort einen Hitzenotfallplan? Die Stadt müsse etwas tun, um vor allem ältere Menschen während extremer Hitzeperioden zu schützen, sagt zumindest der Seniorenrat und hat einen detaillierten Antrag zum Thema formuliert, mit dem sich nun die Politik beschäftigen soll.
So solle die Stadt zum Beispiel Trinkstationen an verschiedenen Orten in der Stadt installieren. Wichtig sei außerdem, mehr schattige Bereiche und seniorengerechte Bänke zu schaffen. Stephan Bilstein, Vorsitzender des Seniorenrates: „Uns geht es darum, auf das Problem aufmerksam zu machen.“ Wichtig wären aus seiner Sicht vor allem Wasserspender und gerade in der Innenstadt mehr schattige Plätze. Und: „Viele Bänke sind sehr niedrig und ohne Rückenlehne.“ Mit dem Antrag wolle man die Diskussion in der Stadt in Gang setzen.
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SPD-Ratsfrau Ulrike Plitt, Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Senioren, in dem der Antrag zuerst auf den Tisch kommt, findet die Anregungen des Seniorenrates gut: „Viele Aspekte sind bereits in Arbeit oder projektiert, beispielsweise das Thema Beschattung im Klimaanpassungskonzept der Stadt.“ Die SPD hat bereits einen konkreten Antrag formuliert, einen Trinkbrunnen am Karl-Flügel-Platz zu installieren.
Wasser auf den heißen Stein?
FDP-Fraktionschef Stephan Heuser würde es begrüßen, wenn die Stadt einen Maßnahmekatalog für Kamp-Lintfort erstellt. „Ein isolierter Trinkbrunnen, wie von der SPD gefordert, ist da im Wortsinne nur Wasser auf den heißen Stein.“ Außerdem, so Heuser, wäre aus Sicht der FDP der Standort Karl-Flügel-Platz denkbar ungeeignet: „Dieser Platz heizt sich so stark auf, dass sich dort bei großer Hitze sicherlich nicht viele Menschen aufhalten werden.“
Auch Sidney Lewandowski, Fraktionschef der Linken, hält Trinkwasserbrunnen auf öffentlichen und viel frequentierten Plätzen für besonders wichtig. Seine Fraktion unterstütze den Antrag des Seniorenrates, so Lewandowski. Ähnlich sieht es Oguzhan Ucar, Fraktionschef von Libra: „Wir würden es begrüßen, wenn die Stadt das Maximale umsetzen könnte.“
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„Bis in den Rat diskutieren“
Auch die CDU-Fraktion befürworte die Initiative des Seniorenrates „ausdrücklich“, so CDU-Fraktionschef Simon Lisken: „Ein Hitzenotfallplan sollte mit den vorgelegten Vorschlägen von der Verwaltung für Kamp-Lintfort erarbeitet und mit konkreten Umsetzungsmaßnahmen in die politische Beratung aufgenommen werden.“ Das Thema solle außerdem in weiteren Fachausschüssen bis hin zum Rat der Stadt diskutiert werden.
Die Verwaltung sieht Kamp-Lintfort bereits auf dem Weg: „In dem Antrag sind viele Punkte angesprochen, mit denen wir uns bereits beschäftigen“, so Dezernent Christoph Müllmann.
Statt einen Maßnahmekatalog abzuhaken hält er es allerdings für zielführender, die jeweiligen Punkte des Antrags in den dazugehörigen Planungen von vorneherein zu berücksichtigen.