Moers. Arina Nurimardan verkauft in Moers den ersten Gemüsedöner. Wieso sie auf ein 1-Cent-Angebot verzichtet - und ist der Döner wirklich vegetarisch?
Jetzt gibt es auch in Moers einen „Gemüsedöner“. So heißt der Imbiss, der am Dienstag am Königlichen Hof in der City eröffnete. Inhaberin Arina Nurimardan (29) setzt damit ein Konzept um, das in Berlin schon seit Jahren für Furore sorgt.
Zum Start gab es zwar auch ein preiswertes Angebot. Der Preis lag mit drei Euro für einen „Gemüsedöner“ aber deutlich über jenem 1-Cent-Döner, den andere Anbieter dieses Jahr schon zweimal aufgerufen hatten – und damit Kritik ausgelöst hatten. „Wir möchten diesen Weg nicht gehen, die Leute sollen sehen, dass es bei uns ein völlig neues Konzept ist“, sagt Nurimardan dazu.
Verblüffend: Beim „Gemüsedöner“ kommt auch Fleisch ins Fladenbrot. „Das besondere am neuen Konzept ist, dass frisch geschnittenes Gemüse frittiert wird und dass wir einhundertprozentiges Fleisch verwenden“, berichtet Nurimardan. Wer möchte, kann aber auch vegetarische und vegane Döner haben.
Mit dem Namen des neues Imbisses sollen die Leute neugierig werden, und: „Wir sprechen so mehr Kundinnen und Kunden an“, glaubt die junge Geschäftsfrau, die bei einem Besuch einer Freundin im westfälischen Münster auf den Geschmack gekommen ist. Die wohnte über einem „Gemüsedöner“, und Nurimardan hat beobachtet, wie die Schlange vor dem Imbiss immer länger wurde.
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In Berlin ist das Konzept schon länger im Trend. Mustafas Gemüse-Kebap hat es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht, das Portal „Tripadvisor“ weist auf den Imbiss hin. Wer weiß: So könnte es jetzt auch in Moers kommen. Allerdings müssen Kundinnen und Kunden tiefer in die Tasche greifen als anderswo. Das liege vor allem am Preis für das Fleisch, so Nurimardan. Die Preise liegen je nacht Gericht, zwischen 4,50 und 10,90 Euro.
Die Saucen macht das Team um die Inhaberin selbst, das Rezept ist Geheimsache. Das Fleisch bezieht der „Gemüsedöner“ vom selben Lieferanten wie der offenbar erfolgreiche Imbiss in Münster. Zum Start am Dienstag kamen viele Freundinnen und Freunde vorbei, um die Eröffnung vorzubereiten. Es ist bereits das zweite Gastronomie-Angebot von Nurimardan in Moers.
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2020, eine Woche vor dem ersten Corona-Lockdown, hat sie die Bar „Gatsby“ am Kastellplatz eröffnet. Mit viel Engagement und einem, wie sie sagt, „netten Vermieter“ hat sie die lange Durststrecke überwunden, das „Gatsby“ hat überlebt. Jetzt folgt mit dem „Gemüsedöner“ der nächste Schritt. Dabei ist sie gar nicht vom Fach.
Nurimardan hat Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf studiert und dort vergangenes Jahr ihren Abschluss gemacht. Nun gibt es ja zwischen Kunstgeschichte und Gastronomie grundsätzlich eher wenige Berührungspunkte, aber ihr war schon während des Studiums klar: „Ich wusste schon lange: Im Museum arbeite ich nicht.“
So sind die Öffnungszeiten von „Gemüsedöner“
Mit ihrem neuen Imbiss am Königlichen Hof trägt sie zur Belebung bei. Das Ladenlokal stand mehrere Jahre leer, bevor jetzt der „Gemüsedöner“ einzieht. Zuletzt gab es dort „Frites and Flames“.
Der „Gemüsedöner“ am Königlichen Hof (Homberger Straße) in Moers hat von montags bis samstags von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Telefonische Bestellungen sind unter 02841 / 8882050 möglich, Speisen und Getränke können auch abgeholt oder geliefert werden.