Moers. 1-Cent-Aktion des „Haus des Döners“ sorgt für Ärger. Erneut öffnet in Moers ein Dönerladen. Viele Bürger sind sauer - und kritisieren die Stadt.

Ein Döner für einen Cent - Mit dieser Aktion wirbt der neue Dönerladen „Haus des Döners“, der demnächst auf der Homberger Str. eröffnen wird. Grundsätzlich ein verlockendes Angebot, wenn es nicht das dritte dieser Art in diesem Jahr wäre. Die NRZ wollte wissen, was die Moerser von einem weiteren Dönerladen halten und hat auf Facebook und Instagram nachgefragt.

Moers bestehe nur aus „Döner, Friseure und Nagelstudios“

Tobias Galuska schreibt ganz deutlich auf Facebook: „Mehr als genug Dönerbuden bzw. Friseurbuden. Schaut euch die Hombergerstraße vom Kö kommend bis zum Bahnhof an - die reinste Katastrophe“, findet er. Ein weiterer Kommentar: „Döner, Friseure und Nagelstudios, Moers ist bald nur noch dafür bekannt. Ein vernünftiges Geschäft gibt es schon ewig nicht mehr“, sagt Facebook-Nutzerin Heike Zezovski.

Mit ihrer Meinung sind die beiden jedoch nicht allein: „Ganz ehrlich? Bei jedem leeren Ladenlokal denkt man sich doch: Wann zieht dort der nächste Friseur oder die nächste Döner-Bude ein? Können sich die Eigentümer nicht mal darüber Gedanken machen, an wen sie vermieten?“, fragt ein Nutzer auf Facebook.

Diese Frage hat die NRZ auch dem Pressesprecher der Stadt, Klaus Janczyk gestellt. Die Antwort: „Bevor ein Leerstand entsteht, kann man da auch einen Dönerladen eröffnen.“ Das sei Janczyks persönliche Meinung zu dem Thema, sagt er. Die Stadt habe jedoch keinen Einfluss darauf, an wen die Vermieter ihre Lokale vermieten, erklärt der Pressesprecher.

Immer mehr Onlinekäufe vergraulen Einzelhändler

Türkischen Spezialitäten sind die Moerser nicht gänzlich abgeneigt: „Wie wäre es mal mit einem guten türkischen Restaurant, wo man die Vielfalt der türkischen Küche genießen kann, statt noch einer Döner-Bude?“, fragt eine Dame auf Instagram. Für Facebook-Nutzerin Kira Halfmeier steht jedoch fest: „Es kann nie genug Döner geben, ich bin pro Dönermeile!“

Dem Thema steht auch Guido Leyendecker optimistisch gegenüber: „Je mehr Anbieter, desto größer die Auswahl und besser als Leerstände ist es allemal“, schreibt der Dönerliebhaber auf Facebook. Doch die Frage, warum Moers gerade zur Dönerstadt mutiert, ist für Janczyk unerklärlich.

Eine mögliche Erklärung dafür kommt von Florian Schweika auf Facebook: „Schon interessant, wie direkt wieder über die Geschäfte bzw. auch den Leerstand in der Innenstadt geschimpft wird“, sagt er. „Dabei liegt das Problem ja auch unter anderem daran, dass immer mehr Menschen im Internet kaufen.“