Neukirchen-Vluyn. Durch eine Telefonmasche hat eine Seniorin (84) aus Neukirchen-Vluyn eine immense Geldsumme verloren. Laut der Polizei leider kein Einzelfall.
Eine Frau aus Neukirchen-Vluyn ist Opfer eines dreisten Telefonbetrugs geworden. Am Freitagvormittag, 18. August, erhielt sie gegen 11.30 Uhr den Anruf eines angeblichen Polizisten. Wie die Kreispolizeibehörde Wesel am darauffolgenden Montag mitteilt, soll der Mann die 84-Jährige in akzentfreiem Deutsch überzeugt haben, eine fünfstellige Summe von ihrem Sparbuch abzuheben und das Geld in einem Umschlag auf ihrem Briefkasten abzulegen.
Ein bislang unbekannter Täter holte den Umschlag ab, dessen Inhalt die Polizei aus Gründen des Opferschutzes nicht genauer beziffert. Am Sonntag erstattete die Geschädigte Anzeige. Dass die Neukirchen-Vluynerin die Polizei erst zwei Tage nach dem Vorfall eingeschaltet hat, senke leider die Aussichten auf einen Ermittlungserfolg, erklärt Christiane Dötsch, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde auf Nachfrage dieser Redaktion und ergänzt: „Bei dem Fall in Neukirchen-Vluyn handelt es sich nicht um einen Einzelfall.“
Telefonbetrug im Kreis Wesel: Fall aus Neukirchen-Vluyn laut Polizei kein Einzelfall
Die Betrugsfälle mit den gängigen Telefonmaschen treten demnach regelmäßig in Wellen auf, sagt Dötsch. Besonders verbreitet sei dabei die nun in Neukirchen-Vluyn angewandte Masche „Falscher Polizist“ sowie der Enkeltrick oder Schockanrufe. „Die Täter sind so geschult, dass sie enormen Druck auf die zumeist älteren Menschen ausüben“, weiß die Kriminalhauptkommissarin. Einige der Opfer seien „leider Gottes noch nicht genügend sensibilisiert“, um den Betrug zu erkennen.
Aus diesem Grund gibt Dötsch die Empfehlung, in jedem Fall Rücksprache mit der Polizei (Notrufnummer 110) zu halten, wenn ein merkwürdiges Bauchgefühl besteht. Generell appelliert die Polizei zur Vorsicht, wenn jemand telefonisch um Geld bittet. „Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner, häufig ein angeblicher Polizist, Staatsanwalt oder Enkel, Geld von Ihnen fordert“, so der Verhaltenshinweis der Ermittler.
„Falscher Polizist“-Masche: Polizei gibt Verhaltenstipps gegen Telefonbetrüger
Die Polizei nimmt auch niemals Geld oder Schmuck in Verwahrung. Beim Enkeltrick sollten Betroffene überprüfen, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist, indem sie die bekannte Person zurückrufen. An unbekannte Personen sollten Bürgerinnen und Bürger niemals Geld übergeben. Für weitere Fragen, Anregungen und Tipps stehen die Mitarbeiter des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz in Wesel (Schillstraße 46, 46483 Wesel, Tel.: 0281 / 107 - 4420) kostenlos zur Verfügung.