Moers. Hartmut van der Bijl ist ehrenamtlicher Naturschutzwächter in Moers. Wie er zu der Aufgabe gekommen ist und was ihn an der Tätigkeit reizt.
Im eigenen Garten arbeiten, mit dem Fahrrad fahren oder mit seinem Hund rausgehen – Hartmut van der Bijl ist gerne in der Natur unterwegs. Und das war auch schon immer so, betont der 79-Jährige. Er ist im Moerser Süden als Naturschutzwächter unterwegs. Seine Aufgabe: vor allem beobachten.
„Als Naturschutzwächter bin ich dafür da, Schäden oder Eingriffe in der Natur festzustellen und sie den zuständigen Behörden zu melden“, so Van der Bijl. Seit ungefähr zwölf Jahren übt der Moerser die ehrenamtliche Tätigkeit im südlichen Stadtgebiet aus. Geplant war das jedoch nicht. „Ich war viele Jahre lang für die NABU Ortsgruppe Moers/Neukirchen-Vluyn tätig. Ein Mitglied hat aus Altersgründen die Position als Naturschutzwächter abgegeben und mich gefragt, ob ich nicht Lust dazu hätte“, erinnert sich Van der Bijl. „So bin ich dann da reingerutscht.“
Moerser meldet illegal entsorgten Müll an die Enni
Bemerkt er umgekippte Bäume, dann informiert er die Lineg, um sie beseitigen zu lassen. So beispielsweise auch nach dem heftigen Gewitter vergangene Woche am Schwafheimer Meer. Auch meldet er illegal entsorgten Müll an die Enni. Große Arbeit ist das für den Naturschutzwächter nicht. „Ich bin sowieso viel draußen unterwegs.“ Entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß mit seinem 12-jährigen Dackel Max.
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Die Natur war für den „Moerser von klein auf“, wie sich der 79-Jährige selbst bezeichnet, jedenfalls schon immer ein wichtiges Thema. Seit er 2004 in den Ruhestand gegangen ist, wurde er im Nabu tätig und hat dort bis 2012 die Kopfweidenpflegegruppe geleitet. „Mit der Gruppe haben wir im Winter bis zu 2000 Kopfweiden in Moers und Neukirchen-Vluyn zurückgeschnitten. Das darf man nur von November bis Februar.“ Zudem war er anfangs auch noch in einer Gruppe für Eulen tätig. „Da wird der Bestand der Tiere kontrolliert und wie viele Jungtiere es gibt.“
Moerser Naturschutzwächter war auch als Imker tätig
Doch die habe er nach einiger Zeit wieder aufgegeben. „Das wurde mir einfach zu viel“, so der heutige Naturschutzwächter. Ab 2005 war Van der Bijl nämlich bis 2016 auch als Imker tätig. Wie er dazu gekommen ist? Auch zufällig. „Ein Bekannter hatte mich gefragt, ob ich dazu Lust hätte. Und dann war ich halt Imker und habe Schulungen mit Wespen oder Hornissen gemacht.“ Wenn irgendwo ein Bienenschwarm im Stadtgebiet abgehauen war, wurde Van der Bijl gerufen, um ihn wieder einzufangen.
Neben seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist der 79-Jährige auch privat ein wahrer Naturbursche. „Ich habe mich immer für Pflanzen und Tiere interessiert. Wenn ich irgendwo vorbei komme, dann möchte ich auch wissen, was da gerade blüht.“ Heute gebe es dafür eine App, so der 79-Jährige. „Früher habe ich da immer noch ein Bestimmungsbuch mitgeschleppt“, erinnert sich Van der Bijl. „Man hat immer Spaß wenn irgendwo etwas blüht.“ So auch in seinem Garten, um den er sich kümmert.
Warum Moerser Naturschutzwächter keinen Nachfolger findet
Wie lange Van der Bijl jedoch noch als Naturschützwächter tätig sein wird, wisse er noch nicht. „Ich bin schon 79 Jahre alt und zwei mal an der Hüfte operiert worden.“ Einen Nachfolger zu finden, sei aber nicht immer so einfach. „Viele wollen es nicht machen oder wissen nicht, welche Aufgaben man da überhaupt hat.“ Zudem handele es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit. „Im Grunde muss man aber nur die Augen offen halten und fertig.“