Moers. Die insolvente Schuh-Kette Reno hatte auch den Standort in Moers geschlossen. Nun gibt es gute Nachrichten. Was die Kunden erwartet.
Geschlossen! Am 27. Mai gingen alle Lichter in dem großen Geschäft an der Ecke Rheinberger / Baerler Straße aus. Die seit März insolvente Schuh-Kette Reno schloss nach 31 Jahren ihre stattliche Filiale. Für immer? Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, dass das Schuhhaus ausgerechnet in Moers wieder zu neuem Leben erwachen würde. Doch es kommt nun anders.
Am Donnerstagmorgen um 10 Uhr öffnet Reno die Ladentüre tatsächlich wieder an vertrauter Stelle. Neuer Inhaber ist die Unternehmensgruppe Kienast aus dem niedersächsischen Wedemark. Steffi Petkovic von der regionalen Firmenleitung: „Die Zentrale erwartet einiges von diesem attraktiven Standort.“ Der bewährte Name Reno bleibt.
Das Ladenlokal in Moers wurde großzügig umgebaut
Der Absturz von Reno war in Deutschland gewaltig: Von den einstmals 180 Filialen wurden 150 aufgegeben. Die Familien Kienast, die in Deutschland mehr als 450 Schuh-Shops unter sieben verschiedenen Namen betreibt, übernahm nur 30 Läden, die meisten davon im Osten Deutschlands. Moers überlebt als eine der wenigen Reno-Läden im Westen. Die nächsten Filialen finden sich östlich in Berlin und Pirna und südlich in Lahr, im Schwarzwald also.
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Was spricht für Moers? Filialleitern Dana Kazmierczak, bereits seit dem Reno-Start vor 31 Jahren in Moers angestellt: „Es gab immer überdurchschnittliche Umsätze, eine große Stammkundschaft und die zentrale Lage der Filiale mit ihren vielen Parkplätzen.“ Offenbar hervorragende Zahlen und überzeugende Argumente für das neue Unternehmen, auf Moers zu setzen.
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Das 762 Quadratmeter große Ladenlokal wurde in den letzten Wochen großzügig umgebaut und modernisiert: freundlichere Farben, mehr Licht, mehr Übersicht. In aller Eile wurde mittags noch die Fassade gestrichen. Das gesamte Personal wurde übernommen und soll um mindestes zwei weitere Stellen aufgestockt werden. Auch der Umbau der Filiale wird in den nächsten Wochen fortgesetzt. Steffi Petkovic: „Wir brauchen noch mehr Regale und Stellfläche für alle Warengruppen.“
Das Sortiment soll ausgeweitet werden
Das Sortiment werde noch vielseitiger, familienfreundlicher und insgesamt deutlich ausgedehnt. Das neue Sortiment umfasst mehr Sportschuhe, neue preisgünstige Eigenmarken und eine reiche Auswahl an Accessoires wie Taschen oder Gürtel. Die Abteilung für Kinderschuhe wanderte in den hinteren Bereich des Geschäfts. Zum Neustart von Reno gibt es ab morgen ein Bonbon für die Kundschaft: zwei Wochen lang 20 Prozent Rabatt.
Auch im Herzen der Moerser City schließt ein bekanntes Schuhgeschäft. Die Kette Böhmer, die vor 15 Jahren das Traditionshaus Möser an der Steinstraße übernahm, verkündet im Schaufenster: „Alles reduziert. Wir schließen.“ Die Entwarnung folgt: „Neueröffnung mit neuem Konzept.“ Auch in hier soll das Personal übernommen werden.
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Damit überlebt an diesem Standort eine lange Geschichte: 180 Jahre lang handelte Möser an der Steinstraße mit Schuhen. Bei allen Kindern, die heute selber längst Großeltern sind, unvergessen: die hölzerne Rutsche in die untere Etage des Geschäftes. Hier konnten sich die Kleinen austoben, während ihre Eltern ungestört Schuhe aussuchen konnten.