Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn: Das Dong Open Air lockte tausende Gäste auf die Halde Norddeutschland. Ein Moment war für Musiker und Fans besonders emotional.

Drei Tage feinster Metal, geselliges Camping und 360-Grad-Ausblicke der Extraklasse: Das Dong-Open-Air Festival (DOA) auf der Halde Norddeutschland zeigt, wie alle drei Aspekte eine rockige Symbiose ergeben.

Von Donnerstag bis Samstag lud der Verein „Dong Kultur“ zum 21. DOA ein. Das diesjährige Festivalmotto „Call of the Mountain“ passte perfekt: Mehr als 4000 Besucher zog es auf die Haldenspitze, um insgesamt 28 Bands aus acht Nationen live zu erleben. Hunderte Metalfans rockten am Freitagabend unter anderem mit der bekannten oberfränkischen Metalband „Hämatom“ und der deutschen Mittelalter-Rockband „Saltatio Mortis“ die Halde – inklusive Feuershow und Heavy-Metal-Handgruß „Pommesgabel“, bei der Zeigefinger und kleiner Finger ausgestreckt werden.

Mit Bollerwagen und Rucksäcken ging’s auch am letzten Festivalsamstag für viele Tagesticketbesitzer noch einmal die 102 Haldenmeter hoch. Entlang der Wege fiel auf, dass Festivalgäste nahezu keinen Müll hinterließen und fröhlich gestimmt waren. Oben angekommen wurden alle mit Auftritten von zehn Live-Acts belohnt. „Richtig schön finden wir, dass es viel Platz zum Abrocken gibt und die riesige Campingfläche, das ist wie ein Festivaldorf, gut gesichert durch Security drumherum“, sagten zwei Freundinnen aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

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Angesichts unbeständigen Wetters wünschen sich beide genrespezifische Areas, in denen Feiern im Zelt möglich ist. Während am ersten Festivaltag manche über längere Wartezeiten bei der Eintrittskontrolle klagten, war der Ansturm Samstag deutlich geringer. Viel Lob gab’s fürs kostenfreie Wasserangebot, die vielen aufgestellten Bierbänke und das Inklusionskonzept, Rollstuhlfahrern mithilfe des Sanitätshauses Hodey und der Seniorenresidenzen Belia den Festivalbesuch zu ermöglichen.

Auch Metalfans brauchen mal eine Pause: Viele nutzten die Gelegenheit und schlugen ihr Zelt auf.
Auch Metalfans brauchen mal eine Pause: Viele nutzten die Gelegenheit und schlugen ihr Zelt auf. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Vielfalt wurde beim DOA auch musikalisch großgeschrieben. So präsentierte die 2008 gegründete niederländische Metalband „Disquiet“ am Samstag „Melodic Deathmetal“, eine Klangmischung mit meist zweistimmigen Gitarrenmelodien aus schwedischem Deathmetal und Stilen wie Heavymetal, Powermetal, Gothic und mehr. Songs wie „Instigate to Annihilate“, zu Deutsch „Anstiften zur Vernichtung“, thematisierten Zerstörungs- und Konsumzwänge.

Kraftvolle Gitarrenriffs, rasante Drums und energiereicher Gesang unterstrichen die aufrüttelnden Botschaften perfekt. Viel Applaus gab’s auch für die Synth-Metalband „Hans Lazer Alien Slam“, die zeigten, wie 80er-Musik kombiniert mit Metal klingen und alle Altersklassen begeistern kann.

Ein besonders emotionaler Moment

Emotional wurde es als sich die Fans von der Trashmetalband „Contradiction“ verabschiedeten, denn die Band löst sich nach 35 Jahren auf. Ein weiteres abendliches Highlight: Die schwedische Deathmetalband „Hypocrisy“ und „Amorphis“ aus Finnland, beide Metalurgesteine, gegründet in den 1990ern und damit Teil der Jugend vieler DOA-Festivalbesucher, die einmal mehr friedlich und eindrucksvoll bewiesen: Musik verbindet.