Neukirchen-Vluyn. Die Krankenschwester und zertifizierte Case Managerin bietet im Rathaus Neukirchen-Vluyn trägerunabhängig ihre Hilfe an. So funktioniert es.

Seit die kommunale Pflegeberatung im Kreis Wesel zu Beginn des Jahres 2022 neu ausgerichtet wurde, gibt es in allen Rathäusern jetzt Fachkräfte, die kostenlos, vertraulich und trägerunabhängig Informationen und Hilfe zum Thema Pflege anbieten. In Neukirchen-Vluyn ist Karin Tonn, Krankenschwester und zertifizierte Case Managerin, seit etwa einem Jahr Ansprechpartnerin für alle Fragen zu Hilfen im Pflegefall.

„Es melden sich Menschen mit unterschiedlichsten Bedarfssituationen bei mir“, berichtet Tonn. „In den meisten Fällen ist akut ein Pflegefall eingetreten oder die Pflegesituation bedarf zusätzlicher Hilfen. Dabei richtet sich meine Beratung ausdrücklich auch an pflegende Angehörige – neben den Pflegebedürftigen selbst – die sich vorsorglich informieren wollen.“

Die Beratung gibt es im Rathaus Neukirchen-Vluyn

In ihrer Beratung geht die gelernte Krankenschwester zunächst auf die individuelle Situation ein und erkundigt sich auch nach den Bedürfnissen der Ratsuchenden. „Wir gehen gemeinsam die Bedarfe und Hilfen durch. Ich zeige dann auf, welche Unterstützungsleistungen es gibt und wie man sie erhalten kann. Geht es zum Beispiel konkret um Unterbringungsmöglichkeiten, informiere ich über alle Anbieter vor Ort.“ Die Pflegeberaterin gibt Hilfestellungen. Den Schritt zur Umsetzung gehen dann die Ratsuchenden selbst.

Die Beratung erfolgt üblicherweise im Rathaus, der Zugang ist barrierefrei. In Fällen, in denen eine starke Mobilitätseinschränkung vorliegt oder sich die besondere Fragestellung auf den Menschen in der häuslichen, pflegerischen Situation bezieht, macht Tonn auch Hausbesuche. „Meine Beratungen wenden sich an alle Menschen, denen Pflegebedürftigkeit bevorsteht bzw. die betroffen sind. Dies kann auch Kinder, junge Erwachsene oder Menschen mit Behinderung treffen.“

So funktioniert die Kontaktaufnahme

Die kommunalen Pflegberatungsstellen sind über den Kreis Wesel vernetzt, was bei fachspezifisch schwierigen Bedarfssituationen besonders hilfreich ist. Wichtig sei, so Tonn, dass sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spätestens zum Zeitpunkt des Eintritts der Pflegebedürftigkeit umfassend über Ansprüche, mögliche Hilfen und Unterstützung informieren.